Welche der Beziehungen in meinem Leben ist die tiefste? Die zu meinem iPhone, dachte sich Aaron Chervenak. Er fühlt ein vielschichtige emotionale Verbundenheit zu seinem Smartphone, es gibt ihm Ruhe, begleitet ihn abends in den Schlaf. Alles, was er auch von einer Beziehung erwartet. Also fuhr der US-Amerikaner mit dem iPhone an den Ort, an dem alles möglich ist: Las Vegas. Und heiratete dort in einer kleinen Zeremonie die Liebe seines Lebens.
Natürlich musste auch ein bisschen Romantik sein. Die hat der Bräutigam sogar in einem kleinen Hochzeitsvideo festgehalten. Er trägt einen schwarzen Anzug, inklusive Bauchbinde und Fliege, die Braut hat sich in die schönste weiße Schutzhülle geworfen. In einer kleinen Kapelle gibt Aaron seinem geliebten iPhone das Ja-Wort. Das Braut-Smartphone bleibt erwartungsgemäß stumm. Auch an den Ring ist gedacht: Der befindet sich auf der Rückseite der Hülle und verbindet die Hand und das Case. Hach.
Ein iPhone, bis ans Lebensende
Wer sich nun fragt, ob sich Aaron jetzt scheiden lassen muss, wenn er sein iPhone durch das kommende iPhone 7 ersetzen will, kann beruhigt sein: So ganz ernst scheint die ganze Aktion nicht zu sein. Die Ehe zu einem Smartphone sei in den USA noch nicht legal, erklärt der Bräutigam in seinem Hochzeitsvideo.
Chervenak wollte mit seiner Trauung vor allem auf die extrem enge Bindung von Menschen an ihr Smartphone aufmerksam machen, erklärte der Betreiber der Kapelle, Michael Kelly, gegenüber dem lokalen Fernsehsender "KTNV". Die Geräte seien für viele Menschen mittlerweile geradezu der Lebensmittelpunkt, sie würden ständig darauf schauen und morgens als erstes zum Smartphone greifen.
Ist die vermeintliche Ehe ist also in erster Linie ein Gesellschaftskommentar? "Ich glaube er wollte auch ein bisschen erforschen, inwieweit Technologie so menschlich werden kann", vermutet Kelly. Die Frage, ob er ohne schlechtes Gewissen auf ein neueres Modell upgraden darf, bleibt aber unbeantwortet.
