Stellen Sie sich vor, jedesmal, wenn eine unbemannte US-Drohne einen Menschen tötet, erhalten Sie eine Nachricht auf dem iPhone. Ein Student der New York University hat jetzt eine App für genau diesen Zweck programmiert. Nutzen lässt sich das Programm bislang allerdings nicht. Wie das US-Techmagazin "Wired" berichtet, weigert sich der Konzern beharrlich, "Drones+" eine Freigabe für den App-Store zu erteilen.
"Zum dritten Mal in diesem Monat hat Apple 'Drones+' abgelehnt," sagte Josh Begley der Zeitschrift. Und jedes Mal lieferte der Konzern einen anderen Grund: Zuerst bezeichneten die App-Store-Kontrolleure das Programm als "nicht nützlich", beim zweiten Mal stieß man sich an einem nicht gezeigten Firmenlogo, beim dritten Mal dann bewerteten sie die Inhalte als "anstößig".
Begley versteht die ablehnende Haltung nicht: Sein Programm zeige keine Fotos von den Attacken, keine Bilder von Leichen. Stattdessen greife es auf die öffentlich zugängliche Datenbank des britischen "Büros für investigativen Journalismus" zurück. Die von mehreren prominenten Journalisten unterstützte Non-Profit-Organisation stellt seit 2011 Informationen rund um geheime US-Anti-Terror-Einsätze zusammen.
"Ich wollte die Frage aufwerfen, welche Dinge wir uns in Echtzeit auf unser Smartphone schicken lassen", erklärte Begley in "Wired". Es sei eine interessante Möglichkeit, die Diskussion über Drohneneinsätze für eine breite Öffentlichkeit zu öffnen. Nun überlegt der Programmierer, ob er es ein viertes Mal bei Apple versuchen soll - oder seine App doch besser für Googles Android-Betriebssystem umprogrammiert.