Es ist ein fester Termin im Apple-Jahr: Auf der Entwicklermesse WWDC (einen Eindruck vor Ort finden Sie hier) kündigt der Konzern die großen, kommenden Änderungen für seine Betriebssysteme für iPhone, iPad, Mac und so weiter an. Und liefert sie dann im Herbst an die Kunden aus. Doch einige der im letzten Sommer präsentierten Features sind noch nicht auf den Geräten gelandet. Und dürften entsprechend demnächst zu erwarten sein.
Dass die neuen Funktionen bisher nicht alle erschienen, ist zunächst nicht ungewöhnlich. Obwohl die mit der WWDC angekündigten Betriebssysteme wie iOS oder iPadOS quasi sofort als Testversionen zunächst für Entwickler und später für die Nutzer:innen zur Verfügung stehen, enthalten sie selten bereits alle Funktionen. So brauchen manche in der Umsetzung doch länger als geplant, andere kündigt Apple etwas früher an, damit Kooperationspartner informiert sind und sich vorbereiten können.
Carplay: Im Auto alles neu
Ein gutes Beispiel dafür ist das deutlich überarbeitete Auto-System Carplay. Spiegelt die bisherige Version in erster Linie das iPhone auf das Auto-Display, soll sich das mit einem im Sommer angekündigten großen Upgrade ändern. Die Autohersteller sollen in der nächsten Carplay-Version die Ansicht erheblich weiter anpassen können. Und sogar die Autosteuerung an das Apple-System übergeben können. Selbst das Tachometer wurde im Ankündigungsvideo Teil der Apple-Anzeigen.
Das braucht allerdings Zeit. Es dürfte kein Zufall sein, dass Apple für das Carplay-Update kein konkretes Erscheinungsdatum genannt hat. Zu lange warten dürfte der Konzern indes nicht: Anfang Juni wird bereits die nächste WWDC erwartet.
Kredit bei Apple
Auch beim zweiten noch nicht erschienenen Feature ist Apple auf Partner angewiesen. Mit Apple Pay Later will der Konzern erlauben, Käufe über seinen Zahldienst in mehreren Raten abzustottern, wie man es etwa von Paypal und Klarna kennt. Dabei fallen keine Zinsen an.
Eigentlich war die Funktion für Herbst angekündigt, nach einem Bericht von "Bloomberg" scheint der Konzern aber auf technische Herausforderungen gestoßen zu sein. Für deutsche Kunden dürfte sie leider ohnehin nicht so bald kommen: Angekündigt ist die neue Ratenzahlung bisher nur für die USA.
Das sind laut Apple die besten 15 Apps des Jahres

Einfach mal echt sein - so grenzt sich das 2020 in Frankreich gegründete "BeReal" vom Selbstdarstellungs-Druck anderer sozialer Netzwerke ab. Die Idee: Ein Bild muss im Jetzt gemacht werden, ohne Inszenierung und Feinschliff. Das fördert die echte Kommunikation mit Freunden, lobt Apple.
Apple-Sparkonto
Auch die zweite Finanz-Funktion wird nur in den USA erwartet. Die bislang nur dort erhältliche Kreditkarte Apple Card soll ihren Kunden dann erlauben, dies als Sparkonto zu nutzen. Eine Art Girokonto bei Apple mag uns etwas befremdlich erscheinen. Die gebotenen 3,3 Prozent Zinsen würden aber sicher auch in hierzulande Interessenten finden.
Web-Push aufs iPhone
Bei den weiteren erwarteten Funktionen müssen wir wohl nicht zusätzlich warten, sie dürften weltweit ausrollen. So etwa die Unterstützung für Web-Push. Viele Webseiten bieten mittlerweile die Möglichkeit, sich über neue Artikel oder Updates in bestimmten Rubriken informieren zu lassen. Auf dem iPhone und iPad funktionierte das bislang nicht. Noch in diesem Jahr will Apple Web-Push auch für seine Mobilgeräte einführen.
Der größte Vorteil wäre, dass man nicht mehr für jede besuchte Seite eine eigene App installieren müsste. Schon jetzt erlaubt iOS, eine Webseite als Icon auf dem Homescreen zu platzieren, mit Web-Push könnten diese Shortcuts zahlreiche Apps weitgehend ersetzen.
Mehr Sicherheit im Chat
Die Chats auf dem Smartphone gehören mittlerweile zu den persönlichsten Schriftstücken. Und bei einigen Berufsgruppen wie Anwälten, Journalisten oder Politikern ist das besonders der Fall. Apple hat deshalb ein Feature angekündigt, das es besonders gefährdeten Berufsgruppen ermöglichen soll, die Identität des Gesprächspartner sicherzustellen und mögliche heimliche Mitleser ausschließen zu können. Nehmen weitere, nicht verifizierte Geräte an Gesprächen Teil, soll eine Warnmeldung erscheinen. Die Funktion ist für dieses Jahr angekündigt.

Klassik-Streaming
Breiter ist das Publikum bei einer Spezial-Version von Apple Music. Weil Klassik-Musik oft in mehreren Fassungen von unterschiedlichen Orchestern vorliegt, ist sie eine Herausforderung für die auf Songs ausgelegten Musikstreaming-Dienste. Apple kündigte deshalb eine auf Klassik spezialisierte eigene App an. Doch trotz Ankündigung für 2022 fehlt von ihr bislang jede Spur.
Neues Zuhause
Diese Funktion war sogar schon erschienen: Mit iOS 16.2 überarbeitete Apple seinen Smarthome-Unterbau Home Kit und versprach bessere Performance und eine größere Zuverlässigkeit der Verbindung. Doch schnell gab es Beschwerden: Nutzer:innen klagten, dass der Umbau im Gegenteil zu zahlreichen Problemen geführt hätte. Apple zog das Update zurück. Seitdem warten die Smarthome-Besitzer auf die Rückkehr der Überarbeitung. Der einzige Zeitplan: Es soll "bald" soweit sein.