Mehr Privatsphäre Mit dem neuen Whatsapp-Update halten Sie endlich die Neugier Ihrer Kontakte im Zaum

Frau mit Handy, Whatsapp Logo
In der Standard-Einstellung gibt Whatsapp zu viele Informationen preis (Symbolbild)
© Whatsapp und mdphoto16 / Getty Images
Whatsapp ist aus dem Alltag der meisten Deutschen nicht wegzudenken. Doch dass jeder den Messenger nutzt, kann auch ein Nachteil sein. Mit neuen Funktionen will man nun zu große Neugier etwas bändigen.

Es ist ein Dilemma: Wohl kaum eine App ist so einfach einzurichten wie Whatsapp. Doch dass wirklich jeder den Messenger nutzen kann, hat auch Nachteile. Vor allem, wenn in der Kontaktliste nicht nur der Freundeskreis, sondern auch Chefs, Handwerker oder Ex-Partner sind. Und zunächst unbeschränkt Zugriff auf die öffentlichen Aspekte des Profils haben. Mit einem neuen Update hat Whatsapp nun reagiert. Und stärkt die Privatsphäre gleich in mehrfacher Hinsicht.

Die neuen Funktionen kommen dabei langsam bei den Nutzern an. Zwar sollte man die App ohnehin stets auf dem aktuellen Stand halten, das bedeutet aber nicht, dass sie mit der Installation des jüngsten Updates automatisch erscheinen. Whatsapp schaltet sie serverseitig frei und verteilt sie Schritt für Schritt an die Nutzerschaft. Erfahrungsgemäß dürften aber in den nächsten Tagen alle Nutzer in den Genuss der neuen Einstellungen kommen.

Gezielter auswählen

Eine der größten Hürden für die Privatsphäre ist bislang der Online-Status. Selbst wenn man verbirgt, wann man zuletzt online war und die Lesebestätigung per blauem Haken deaktiviert (hier erfahren Sie, wie das geht): Ist man gerade in diesem Moment online, kann man das bislang vor niemandem verstecken, der in der eigenen Kontaktliste gespeichert ist. Das ändert sich nun. Der Online-Status lässt sich nun nicht nur vor allen Nutzern verbergen. Zusätzlich erlaubt es Whatsapp sogar, ihn gezielt vor einzelnen Kontakten geheim zu halten - während ihn die übrigen weiter sehen können. Kontakte lassen sich jederzeit von der Liste entfernen oder neu hinzufügen.

Bei der Umsetzung hat sich Whatsapp klar am "Zuletzt online"-Feature orientiert, dort war diese Möglichkeit bereits vor einigen Monat eingeführt worden. Bis vor einiger Zeit konnte gar jeder sehen, ob und wann man online war. Kritiker hatten das genutzt, um Profile von Whatsapp-Nutzern anzulegen, um auf die Problematik hinzuweisen.

Leiser Abgang

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, Gruppenchats zu verlassen, ohne dass gleich der gesamte Chat darauf hingewiesen wird. Bislang bekommt jeder einzelne Teilnehmer einen Hinweis, wenn jemand aussteigt. Mit der neuen Option fällt diese allgemeine Nachricht weg. Ganz unbemerkt kann man sich aber nicht davonmachen: Die Gruppen-Administratoren werden auch in der neuen Variante weiter informiert.

Testphase für privatere Chats

Die beiden Funktionen waren bereits in der letzten Woche in der Beta-Version für Android-Smartphones aufgetaucht, Whatsapp hat sie nun recht schnell umgesetzt und auch den übrigen Nutzern zur Verfügung gestellt. Eine weitere neue Test-Funktion lässt bislang noch auf sich warten: Whatsapp arbeitet seit längerem daran, die Funktion zur einmaligen Anzeige von Fotos aufzuwerten. Bisher lässt sich die Sicht-Sperre einfach umgehen, indem man einen Screenshot des Bildes aufnimmt. Zumindest in der Android-Beta geht das nun nicht mehr: Die Screenshot-Funktion wird während des Anzeigens von Einmal-Fotos schlicht deaktiviert.

Die neuen Maßnahmen sind Teil einer größeren Bemühung des Mutterkonzerns Meta, den Messenger als besonders Privatsphäre-freundlich zu etablieren. CEO Mark Zuckerberg verkündete bereits, dass man die Chats so privat gestalten wolle wie ein Gespräch in der echten Welt. Das darf man aber wohl nicht so interpretieren, dass Meta nichts über seine Nutzer erfahren will. Wieso die zahlreichen Informationen rund um die Gespräche, die sogenannten Metadaten, fast wertvoller sind als der Inhalt selbst, erfahren Sie .

Quelle: Whatsapp, Techcrunch

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