Der beliebte Messenger Whatsapp hatte es in den vergangenen Monaten wahrlich nicht leicht. Die ständigen Meldungen über Abzocke, Abofallen oder Sicherheitslücken der App rissen einfach nicht ab. Der einfach zu benutzende Messenger und seine große Verbreitung machen Whatsapp längst nicht mehr nur für die Nutzer interessant, sondern auch für Betrüger, Hacker und Co.
Wie der notorisch unsichere Adobe Flash Player auf dem PC erfüllt auch Whatsapp alle Kriterien, nach denen die Bösewichte ihre Spielplätze auswählen. Der Messenger ist extrem beliebt, er findet sich auf nahezu jedem Smartphone, egal ob iPhone oder Android-Gerät. Hat man also eine Sicherheitslücke gefunden, lässt sie sich schnell und ausgiebig ausnutzen. Das ist allerdings die absolute Ausnahme. Viel wichtiger für Abzocker ist nämlich, dass auch Oma, Opa und die kleine Schwester wissen wie Whatsapp benutzt wird - technisch sonst aber herrlich unbedarft sind.
Der Enkel-Trick unter den Smartphone-Apps
Denn die allermeisten Betrugs-Maschen basieren bei Whatsapp auf der Naivität der Nutzer. Wer Ahnung hat oder auch nur kurz darüber nachdenkt, wird wohl kaum mehrfach irgendwelche Bestätigungs-Felder antippen, bei denen es meist schon beim zweiten Schritt plötzlich um etwas völlig anderes geht. Eben sollte man noch neue Emojis bekommen, nun wird plötzlich ein Klingelton-Abo abgeschlossen. Bei kritischen Nutzer läuten hier längst die Alarmglocken.
Wer sich von den vielen Meldungen einschüchtern lässt oder sie gar nicht erst liest, klickt allerdings fröhlich weiter - und die Falle schnappt zu. Das passiert zwar nur den wenigsten, trotzdem lohnt sich das Ganze. Bei gut 30 Millionen Nutzern in Deutschland reicht es völlig aus, wenn nur jeder zehn- oder gar hunderttausendste Nutzer in die Abzock-Falle stolpert und schnell mal ein Abo über 20 Euro pro Monat abschließt. Das läppert sich zusammen.
Aber auch, wer einfach nur den größten Schaden anrichten will, kommt voll auf seine Kosten. Anfang des Jahres ließ sich Whatsapp mit einer einzigen Nachricht aus komplizierten Schriftzeichen abschießen, was prompt viele "Freunde" auch taten. Aktuell zerstört ein Whatsapp-Kettenbrief angeblich gleich das Smartphone. Was der Übeltäter hinter der Nachricht davon hat, weiß wohl nur er selbst.
So schützen Sie sich
Die einzigen Vorsichtsmaßnahme, die nötig sind, lauten: Nicht unter Druck setzen lassen und einmal scharf nachdenken. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meist auch. Weder das angeblich ablaufende Abo noch unglaubwürdig klingende Feature-Versprechen sind es wert, abgezockt zu werden. Updates für Whatsapp sollte man sich ohnehin nur aus den offiziellen App-Stores der Anbieter herunterladen. Und selbst wenn das Whatsapp-Abo tatsächlich abläuft, heißt es keine Panik. Anders als die Abzocker suggerieren, kann man es durchaus nachträglich noch verlängern.