Betrugsmasche 9-Euro-Ticket bei Whatsapp: Diese Nachricht der Deutschen Bahn ist eine Falle

Bei Whatsapp-Kettenbriefen heißt es: Aufpassen!
Bei Whatsapp-Kettenbriefen heißt es: Aufpassen!
© Whatsapp/fizkes / Getty Images
Das 9-Euro-Ticket ist in aller Munde. Nun wollen davon offenbar auch Kriminelle profitieren. In gefälschten Nachrichten der Deutschen Bahn versprechen sie einen Extra-Zuschuss von 2000 Euro. Und wollen die Nutzer so in die Falle locken.

Es ist eine Aktion, die dem Klima helfen und die Portmonees der Inflations-gebeutelten Bürger entlasten soll: Seit heute kann man mit dem sogenannten 9-Euro-Ticket nahezu den gesamten öffentlichen Nahverkehr Deutschlands zum kleinen Preis nutzen. Betrüger wollen das große Interesse daran nun für sich nutzen. Und versuchen, über Whatsapp daraus Profit zu schlagen.

Die Nachricht kommt unverdächtig als Weiterleitung von einem Bekannten an. Die Bahn solle jedem Bürger 2000 Euro Verkehrssubvention zahlen, heißt es darin laut des Portals "Biallo". Daneben das bekannte Logo der Deutschen Bahn. Doch wer auf den Link klickt, landet nicht beim größten deutschen Eisenbahnbetreiber, sondern auf einer Betrugsseite.

Vermeintliche Bahn-Seite mit Tücken

Die sieht auf den ersten Blick täuschend echt aus. In der typischen Bahn-Kombination rot-weiss gehalten, mit einem großen "Deutsche Bahn"-Banner am oberen Rand und dem Klappmenü oben rechts ist sie extrem nah am Original gehalten. Der Weg zum lockenden Zuschuss ist nicht lang: Man müsse nur einen Fragebogen ausfüllen, heißt es. Eine Herausforderung ist das nicht. Die erste Frage lautet schlicht: "Kennen Sie die Deutsche Bahn?" Sind die leichten Fragen beantwortet, geht es ans vorgebliche Gewinnspiel: Es gilt, eines von drei Paketen anzuklicken, um den "Preis" zu finden. Mit drei Versuchen ist auch das kein Problem. Dann kommt der Schritt, durch den die Empfänger erst an die Nachricht kamen: Man soll sie an seine Freunde weiterleiten.

Erst wer 20 Whatsapp-Freunde oder fünf Gruppen ausgewählt hat, kommt auf die letzte Seite, bei der man vermeintlich seinen Gewinn kassieren soll. Wer dann noch rechtzeitig bemerkt, dass es auf der nächsten Seite teilweise plötzlich um etwas ganz anderes wie den Gewinn für die milliardenste Google-Suche geht, tappt vielleicht nicht mehr selbst in die Falle. Um zurückzurudern, ist es aber längst zu spät: An Freunde und Bekannte hat man die Masche schon weitergeleitet.

So sollten Sie sich verhalten

Was genau hinter der letzten Falle lauert, ist unterschiedlich. Die Betrüger hinter scheinen unterschiedlichen Nutzern verschiedene Seiten auszuspielen, auf denen sie im letzten Schritt landen. Dabei kommt es offenbar auf verschiedene Aspekte wie das Betriebssystem, das verwendete Gerät aber eventuell auch die Internetverbindung oder den Ort an. Neben Datendiebstahl für Marketingmaschen oder spätere Betrugsversuche ist auch eine Verseuchung des Gerätes mit Schadsoftware denkbar, auch Abofallen waren in der Vergangenheit immer wieder das Ziel von Maschen dieser Art.

Letztlich ist das beste Vorgehen, Kettenbriefe wie diesen einfach zu löschen - und sie keinesfalls weiterzuleiten oder gar Daten an die Betrüger weiterzugeben. Ist es zu spät, sollte man die Whatsapp-Kontakte kontaktieren und auf den eigenen Fehler hinweisen. Hat man bereits Daten herausgegeben oder gar ein Abo abgeschlossen, sollte man Kontakt zum Verbraucherschutz aufnehmen. Bei Herausgabe von Bank- oder Kontodaten sollten Sie dringend die betroffene Bank benachrichtigen. Auch eine Anzeige bei der Polizei ist in manchen Fällen angebracht.

Kein neues Phänomen

Die Masche erinnert an die Hochphase der Whatsapp- und Facebook-Kettenbriefe vor einigen Jahren. Damals verging keine Woche, in der nicht ein oder mehrere neue Maschen versuchten, die Nutzer per Kettenbrief zu locken. In den letzten Monaten haben die Warnungen vor Betrugsversuchen über Whatsapp wieder enorm zugenommen. Zuletzt hatte im März das LKA Schleswig-Holstein vor einer riesigen Betrugswelle über den Messenger gewarnt. Alleine im nördlichsten Bundesland waren damals schon mehr als 100.000 Euro Schaden entstanden.

Quelle: Biallo

Lesen Sie auch: 

PRODUKTE & TIPPS