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Schutz vor PV-Täuschung Betrug beim Solaranlagen-Kauf: Diese Maschen gibt es

Betrug beim Kauf einer Solaranlage? Rosa Sparschwein auf Panel.
Beim Kauf einer Solaranlage über das Internet oder an der Haustür ist ein Betrug durchaus möglich – davor können Käufer sich jedoch schützen.
© Marc Calleja Lopez / Getty Images
Das Angebot bei Solaranlagen wird immer größer. Wer überlegt, sich ein Balkonkraftwerk oder eine PV-Anlage zu kaufen, sollte die Vertrauenswürdigkeit der Anbieter überprüfen. 

In Deutschland sind die erneuerbaren Energien weiter auf dem Vormarsch. Auch im privaten Bereich setzen die Menschen immer öfter auf selbst produzierten Strom. Das beweist etwa der Boom von Balkonkraftwerken, der durch die Zahlen der Bundesnetzagentur belegt wird. Wo der Markt wächst, gibt es aber wie immer auch Betrügereien und dubiose Anbieter, die vom rapide wachsenden Markt profitieren wollen. Im Bereich Solaranlagen haben sich ein paar für die Betrüger durchaus lukrative Maschen etabliert, die potenzielle Käufer kennen sollten. 

Da der Kauf einer privaten Solaranlage oder eines Balkonkraftwerkes mit recht hohen Investitionskosten verbunden ist, machen sich Betrug, Fehlkauf oder schlechte Beratungsleistung kräftig auf dem Konto bemerkbar. Worauf bei der Wahl des Solaranlagen-Anbieters zu achten ist, erklären wir jetzt.

1. Vorsicht vor gefälschten Zertifikaten

Niedrige Preise sind zunächst verlockend – doch bei ungewöhnlich günstigen Angeboten ist wie immer Vorsicht geboten. Eine gängige Betrugsmasche bei PV-Anlagen und Balkonkraftwerken sind gefälschte Zertifikate. Im schlimmsten Fall bedeutet dies, dass die Solaranlagen keine ordnungsgemäßen Qualitätskontrollen durchlaufen haben. Die Folge: Sie können einerseits hinter der erwarteten Leistung zurückbleiben, andererseits Sicherheitsrisiken bergen.

Doch wie lassen sich gefälschte Solar-Zertifikate erkennen? Wichtigstes Erkennungsmerkmal: Häufig gibt es auffällige Rechtschreibfehler. Auch fehlerhafte Umlaute oder ungewöhnliche Sonderzeichen im Text sind Warnsignale. In solchen Fällen stammen die Produkte oft von fernöstlichen Herstellern, deren Sicherheitsstandards nicht den europäischen Anforderungen entsprechen.

Als Beispiel für einen vertrauenswürdigen deutschen Anbieter ist Kleines Kraftwerk zu nennen. Die steckerfertigen Mini-PV-Anlagen des Unternehmens sind nach eigenen Angaben vollständig CE- und TÜV-zertifiziert. Zusätzlich bietet der Anbieter eine 25-jährige Garantie sowie eine persönliche Fachberatung. Ein Beispiel ist dabei etwa das Balkonkraftwerk Duo für die Anbringung auf einem Ziegeldach: 

Die Details:

  • Solarpanels: 2 x 450 Wp, bifazial
  • Wechselrichter: Hoymiles HMS-800W-2T
  • Halterungen: für Ziegeldächer
  • Preis: 449 statt 679 Euro

 2. Betrug an der Haustür: Trickserei mit vermeintlicher Beratung

Manche Betrüger nutzen den Solar-Boom aus, indem sie vermeintliche Service- und Beratungsangebote unterbreiten. Per Telefon oder sogar persönlich an der Haustür bieten sie eine ausführliche Beratung zur eigenen Stromerzeugung an. Wer darauf eingeht, wird häufig zur Herausgabe persönlicher Daten verleitet oder zum Abschluss dubioser Verträge mit zweifelhaften Anbietern gedrängt.

Besser ist es, selbst aktiv zu werden und eine persönliche Beratung bei etablierten Solaranbietern anzufragen. Auch auf großen Online-Plattformen wie Ebay können Beratungsangebote genutzt werden – vorausgesetzt, es handelt sich um ein vertrauenswürdiges Unternehmen mit deutschem Firmensitz. Liegen außerdem viele positive Kundenbewertungen vor und ist ein vollständiges Impressum vorhanden, können Käufer in der Regel von einem seriösen Anbieter ausgehen.

Die bau-tech Solarenergie GmbH bietet auf Ebay etwa Komplettpakete für PV-Anlagen mit oder ohne Stromspeicher an. Das Unternehmen kann dabei nicht nur auf 95.000 Ebay-Bewertungen zurückblicken (99,5 Prozent davon positiv), sondern bietet auch den Trusted-Shops-Käuferschutz bis zu einem Betrag von 20.000 Euro. 

Die Details: 

  • PV-Anlage mit 4.500 Wp Leistung (10 x 450 Wp)
  • Growatt MIN 4600 TL-XH Hybrid-Wechselrichter
  • Growatt ARK XH Speichersystem mit 5,12 kWh Kapazität
  • Montagematerial für Dachbefestigung
  • Preis: 3.693 Euro

3. Günstige Angebote genau unter die Lupe nehmen

Zum Teil offerieren betrügerische Anbieter auch besonders günstige Solarmodule, die angeblich von bekannten Herstellern stammen, die in die Insolvenz gegangen sind. Wer bei solchen Angeboten zuschlägt, sollte dringend aufpassen. Es sind in der Vergangenheit immer wieder Betrugsfälle aufgetaucht, in denen defekte Module oder sogar nicht existente Ware verkauft wurde. Käufer sollten also immer noch einmal überprüfen, ob der Hersteller wirklich insolvent ist. Leider passiert es auch hin und wieder, dass Unternehmen insolvent gehen, bevor Käufer die Ware erhalten haben oder wenn noch während der Garantiezeit Probleme mit der Anlage auftauchen. Das ist in einem beweglichen Markt aber natürlich nicht immer absehbar.

Solakon ist ein deutscher Solaranlagen-Anbieter aus Schwäbisch Hall, der seit 2022 Komplettsets anbietet und sich im Solar-Sektor etabliert hat. Bei Amazon finden Interessierte ein steckerfertiges Balkonkraftwerk mit zwei Solarmodulen inklusive Wechselrichter und Dachhalterung.

Die Details: 

  • Solarpanels: 2 x 450 Wp, bifazial

  • Wechselrichter: Growatt NEO 800 W

  • Halterungen: nicht im Lieferumfang enthalten

  • Preis: 282,99 Euro

4. Welche Solaranbieter sind seriös?

Um nicht auf unseriöse Anbieter hereinzufallen, sollten diese immer einer umfassenden Prüfung unterzogen werden. Das A und O ist der Angebotsvergleich sowie das Kleingedruckte und Erfahrungsberichte. Wird ein Vertrag mit einem Anbieter abgeschlossen, sollten nicht nur alle zu liefernden Bestandteile akkurat aufgelistet sein, sondern auch feste Fristen für die Lieferung des Moduls und weitere Rahmenbedingungen wie Garantie oder eine etwaige Installation der Anlage.

Darauf sollten potenzielle Käufer achten

  • Ist der Anbieter bereits am Markt etabliert oder existiert die Firma erst seit Kurzem?
  • Sitzt das Unternehmen in Europa (am besten sogar in Deutschland) – und stellt es sich im Internet transparent vor?
  • Sind die bisherigen Kundenbewertungen positiv?
  • Sind ein persönlicher Kontakt und eventuell eine Beratungsleistung bei dem Anbieter möglich?

Schutz vor Betrug bei der Solaranlage: Recherche muss sein

Vor dem Kauf einer Solaranlage ist es ratsam, sich umfassend zu informieren – nicht nur über die Anlage selbst, sondern auch über den Anbieter, der dahinter steht. Seriosität sollte hier großgeschrieben werden. Vor allem Service-Leistungen dürfen bei teuren Anlagen inkludiert sein – der Anbieter sollte erreichbar und kompetent sein. Um eine gründliche Hintergrundrecherche kommen potenzielle Käufer also definitiv nicht herum.

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