Bad und Dusche Durchlauferhitzer bei Warentest – billig in der Anschaffung, aber hammerteuer im Betrieb

Bei Duschen mit Durchlauferhitzer macht die Stromrechnung keine Freude.
Bei Duschen mit Durchlauferhitzer macht die Stromrechnung keine Freude.
© Getty Images
Warentest hat elektrische Durchlauferhitzer geprüft: Sie kosten wenig und bereiten zuverlässig warmes Wasser. Die Zeiten der Temperaturschwankungen sind vorbei. Die Stromkosten vermiesen allerdings die Freude an der Dusche.

Durchlauferhitzer haben nicht den besten Leumund. Einst waren die Geräte chronisch unzuverlässig und reagierten sensibel auf Druckschwankungen. Wurde das WC gespült, brodelte das Wasser in der Dusche auf einmal. Das passiert heute nicht mehr, versichern die Warentester.

Sechs von neun Geräten waren gut, sie liefern zuverlässig Wasser in der gewünschten Temperatur. Und zwar auch dann, wenn sie nur "elektrisch", aber nicht "vollelektrisch" tituliert sind. Vollelektrisch heißt, dass das Gerät nicht nur die Leistung steuern kann, sondern dazu auch noch die Wassermenge reguliert.

Billig in der Anschaffung 

Die zweite gute Nachricht: Es gibt gute Geräte ab 300 Euro. Grundsätzliches Problem sind allerdings die Betriebskosten, denn die Durchlauferhitzer erwärmen das Wasser mit Strom und der ist in Deutschland bekanntlich sehr teuer. Im Jahr fallen im Testhaushalt etwa 200 Euro Stromkosten an. Für warmes Wasser im Bad und in der Küche. Die Unterschiede zwischen den Geräten sind minimal.

Drei Geräte empfehlen die Tester besonders: Der elektronische Clage DEX Next (590 Euro) erreicht die Note gut mit 2,0. Er wärmt schnell und genau, ist einfach bedienbar. Der Clage DSX Touch erreicht die gleichen Noten. Das ansonsten baugleiche Modell ist vollelektronisch und 300 Euro teurer: Er kostet 890 Euro. Es geht auch billiger, für 300 Euro gibt es den Viessmann Vitotherm EI4 (2,5), er hat nur einen Drehregler statt eines Displays.

Um die angegebenen Kosten zu verstehen, muss man das Kleingedruckte lesen. Der Verbrauch bezieht sich auf 41 Liter Warmwasser fürs Händewaschen, Geschirrspülen und alle zwei Tage Duschen – bei einer Person. Wird mehr oder länger geduscht, erhöht sich der Verbrauch und die Kosten. Gleiches gilt, falls mehrere Personen im Haushalt sind.

Nur für Sonderfälle zu empfehlen

Was spricht überhaupt für einen elektrischen Durchlauferhitzer? Solche Geräte gibt es auch mit Gasbetrieb, dann sind die Energiekosten wesentlich niedriger. Kauf, Installation und Wartung sind aber deutlich teurer. Dazu muss es eine Abluftmöglichkeit geben und einen Gasanschluss. Die elektrischen Geräte benötigen nur einen Drei-Phasen-Stromanschluss, einfach in die Dose stecken kann man sie aber nicht. Warum wurden sie verbaut? Früher war es die einfachste Möglichkeit kleine, nachträglich eingebaute Bäder mit Warmwasser zu versorgen. Die Alternative war ein elektrischer Boiler, dann musste man aber den Vorratsbehälter mit dem warmen Wasser unterbringen.

Heute ist ein Durchlauferhitzer nur dann interessant, wenn keine eigenständige Heizung in der Immobilie steht. Der Durchlauferhitzer rechnet sich auch dann, wenn nur sehr selten warmes Wasser benötigt wird – etwa in einem Gästebad. Zu ihm greift man auch bei nachträglich ausgebauten Einliegerwohnungen, wenn es darum geht, den Installationsaufwand klein zu halten.

Der Umwelttipp der Zeitschrift ist zwar richtig, aber auch etwas gaga: "Wer kann, sollte Warmwasser mit effektiven Methoden wie Sonnenkollektoren oder Wärmepumpe bereiten, statt direkt mit Strom. Das spart CO2." Das weiß jeder Installateur. Auch wenn konventionelle Heizanlagen das Warmwasser liefern, wird es billiger. Zum Durchlauferhitzer greift man eben nur, wenn man diese Möglichkeiten nicht hat.

Den  ganzen Test können sie gegen Gebühr hier einsehen. 

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