Verseuchte E-Mail-Anhänge, dubiose Streamingseiten oder heruntergeladene Raubkopien: Es gibt viele Wege, den eigenen Rechner mit Schadsoftware zu infizieren. Doch eine Gefahrenquelle hat wohl so gut wie kein Nutzer auf dem Schirm - die E-Zigarette. In den vergangenen Jahren tauschten immer mehr Raucher die klassischen Glimmstengel gegen eine elektronische Zigarette aus. Ob die wirklich gesünder sind, darüber streitet die Wissenschaft seit Jahren. Doch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist sich sicher: Für Rechner sind die E-Zigaretten eine Gefahr. "Rauchen schadet - auch Ihrem Computer". Doch wie ist das gemeint?
USB-Ladegerät statt Rechnerbuchse
Wie die meisten Geräte nutzen auch E-Zigaretten zum Aufladen den weit verbreiteten USB-Anschluss. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Die Zigarette kann nicht nur mit dem mitgelieferten Kabel aufgeladen werden, sondern auch bequem und unkompliziert am Computer. Einfach Zigarette einstecken, ein bisschen surfen und kurze Zeit später hat der elektronische Glimmstengel wieder genügend Saft.
Die Gefahr: "Wird nun in einem Gerät mit USB-Stecker ein Mikrochip versteckt, der einen schädlichen Code enthält, kann dieser über den USB-Port direkt in den Rechner gelangen, und zwar ohne von einer Firewall aufgehalten zu werden", warnt das BSI.
Der einzige Schutz: Nutzer sollten keine USB-Geräte "unbekannter oder zweifelhafter Herkunft" mit dem Computer verbinden. Das gilt nicht nur für E-Zigaretten, sondern auch für USB-Sticks oder sonstige "Schreibtisch-Gadgets wie Mini-Ventilatoren". Stattdessen sollte man einfach ein handelsübliches USB-Ladegerät nutzen, das man an die Steckdose anschließt.
E-Zigaretten, Bügeleisen, Bilderrahmen
Eine Infektion mit Schadsoftware über eine E-Zigarette - das klingt zunächst skurril, ist aber schon vorgekommen. Vor anderthalb Jahren soll eine aus China stammende E-Zigarette den Rechner eines Mannes mit einer Spionage-Software infiziert haben. In der Vergangenheit sind auch in anderen Geräten wie digitalen Bilderrahmen oder Bügeleisen Chips mit vorinstallierter Schnüffelsoftware entdeckt worden.