Grafikkarte, Mainboard, Prozessor, Netzteil und Arbeitsspeicher sind zweifelsohne die wichtigsten Komponenten des Spielrechners. In welchem Gehäuse sich die Hardware hüllt, ist für viele Selberbauer erstmal zweitrangig, solange es (halbwegs) gut aussieht. Ein Trugschluss, denn neben dem Design entscheidet das Gaming-PC-Gehäuse unter anderem, wie gut gekühlt Prozessor, Grafikkarte & Co. sind und wie laut der Rechner unter Volllast arbeitet.
Außerdem lauern auf dem Weg zum perfekten Gaming-PC-Gehäuse einige Stolpersteine: Nicht jeder Prozessorkühler passt in jedes Gehäuse. Gleiches gilt für Mainboards, Netzteile und Grafikkarten, die es allesamt in unterschiedlichen Größen gibt. Bevor Sie ein Gaming-PC-Gehäuse kaufen, sollten Sie deshalb folgende Checkliste durchgehen:
- Passen alle Hardware-Komponenten mit den entsprechenden Formfaktoren in das Gehäuse? Besser dreimal prüfen!
- Passt die Länge der Grafikkarte in das Gehäuse?
- Passt der Prozessorkühler in das Gehäuse?
- Bietet das Gehäuse einen guten Airflow?
- Passt das Netzteil unten ins Gehäuse?
- Bietet das Gehäuse Möglichkeiten für Kabelmanagement?
Im Folgenden zeigt der Artikel exemplarisch Mid-, Big- und Cube-Gehäuse. Danach erklärt der Artikel ausführlich, welche Größen und Standards es gibt und was einen guten Airflow (Luftzug) ausmacht.
Mid-Tower: Fractal Design Meshify 2
- Formfaktor: Mini-ITX, Micro-ATX, ATX
- Kabelmanagement: Ja
- Kühlerhöhe: 185 mm
- Platz für AiO-Kühler: 1x max. 360 / 420 mm im Deckel
- Grafikkartenlänge: maximal 491 mm
- Festplattenschächte: 4x 2,5 Zoll, 3x 3,5- oder 2,5-Zoll
- USB-Buchsen: 2 x USB A, 1x USB-C
- Lüfter: 9 x 120 oder 140 mm
Das Fractal Design Meshify 2 gehört zweifelsohne zu den stilvollsten Mid-Towern, in die sich ein Gaming-PC hüllen kann. Von außen betrachten Sie Ihre Hardware durch eine Plexiglasscheibe an der Seite. Das Gehäuse stattet der Hersteller von Haus aus mit drei Lüftern aus: Zwei 140 Millimeter (mm) große Lüfter davon befinden sich vorne, ein 120 mm großer hinten oben. Insgesamt kann das Meshify ganze neun Lüfter fassen.
Das Netzteil wird in dem Gehäuse unten verbaut. Schön: An der Oberseite befinden sich drei USB-3.0-Buchsen, eine davon im USB-C-Format. Die maximale Länge Ihrer Grafikkarte darf dabei 491 mm nicht übersteigen und das auch nur, wenn Sie die Festplattenschächte nicht brauchen. In Zeiten von m.2-SSDs sind die für die meisten Gamer sowieso obsolet. Für Kabelmanagement bietet das Gehäuse mehrere Durchführungen. Netzteil und Mainboard dürfen dabei im ATX-Format daherkommen.
Mid-Tower: be quiet! Silent Base 601
- Formfaktor: ATX, E-ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
- Kabelmanagement: Ja
- Kühlerhöhe: max. 185 mm
- Platz für AiO-Kühler: 360 mm (Deckel)
- Grafikkartenlänge: 287 mm, 449 mm
- Festplattenschächte: 6x 2,5 Zoll, 3x 3,5 Zoll
- USB-Verbindungen: 1x USB-A 2.0, 2x USB-A 3.2 Gen 1
- Lüfter: 7x 120 mm oder 140 mm
Hersteller be quiet! ist vor allem für seine Netzteile unter Gamern beliebt. Die PC-Gehäuse des Herstellers sind aber nicht minder attraktiv. Besonders hörempfindliche Zocker machen Sie glücklich, weil be quit!-Lüfter (neben den Modellen von Noctua) bekannt für ihre besonders geräuscharme Arbeit sind.
Das Silent Base 601 stattet der Hersteller von Haus aus mit zwei Lüftern aus – leider. Hier ist es ratsam, einen weiteren Lüfter zum Gehäuse zu kaufen, wenn Sie bereits wissen, dass Ihre Hardware viel Wärme produziert.
Ansonsten steht es dem Fractal-Gehäuse in (fast) nichts nach: Über eine Plexiglasscheibe an der Seite bewundern Sie Ihre Hardware. Wer etwas Geld sparen möchte, greift zur Version ohne Sichtfernster. Leider bietet das Gehäuse keine USB-C-Buchse, dafür eine USB-A-2.0-Steckverbindung und zwei USB-A-3.0-Buchsen. 2,5-Zoll-Festplattenschächte bietet das Silent Base 601 übrigens sechs und drei 3,5-Zoll-Schächte.
Zur Erinnerung: Alte Festplatten zieren sich in der Regel im 3,5-Zoll-Gewand, neue SSD-Speicher in 2,5-Zoll – wobei es natürlich auch Festplatten im 2,5-Zoll-Format gibt. Die verbauten Hersteller gerne vor etwa fünf bis zehn Jahren in Laptops oder Spielekonsolen. Falls Sie gedenken, eine besonders lange Grafikkarte in das Gehäuse zu stecken, müssen Sie die 3,5-Zoll-Festplattenschäfte gegebenenfalls ausbauen.
Natürlich bietet das Silent Base 601 auch die Möglichkeit, Kabel durch dafür vorgesehene Schächte zu führen, damit diese an der Hinterseite entlangführen und den Luftstrom im Gehäuse nicht stören. Im Gehäusedeckel ist dabei übrigens Platz für Wasserkühlungen mit Radiatorgrößen von 360 mm.
Big-Tower: Corsair iCUE 7000X RGB TG
- Formfaktor: ATX, E-ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
- Kabelmanagement: Ja
- Kühlerhöhe: 175 mm
- Platz für AiO-Kühler: 480 mm Deckel
- Grafikkartenlänge: 450 mm
- Festplattenschächte: 3x 2,5 Zoll, 6x 3,5 Zoll
- USB-Verbindungen: 4x USB-A 3.0, 1x USC-C 3.1
- Lüfter: 12 x 120 mm oder 7x 140 mm
Wenn Sie einen Gaming-PC ohne Kompromisse bauen wollen, greifen Sie zum Big-Tower. Ein absolutes Premium-Gehäuse unter denen ist das Corsair iCUE 7000X. Corsair liefert es gleich mit vier hauseigenen SP140-RGB-Elite-Lüftern aus. Drei davon befinden sich in der Gehäusefront, einer hinten. Lüfterdrehzahl und Lichteffekte steuern Sie mit der mitgelieferten Lüftersteuerung namens iCUE Commander Core XT. Insgesamt bietet das Gehäuse Platz für zwölf Lüfter mit 120 mm Größe oder alternativ sieben, die 140 mm groß sind.
Vier 120 mm Lüfter können Sie vorne seitlich montieren. Stark: Wenn Sie eine Wasserkühlung verbauen, bietet das iCUE 7000X Platz für drei 360-mm-Radiatoren. Ihr Kunstwerk bewundern Sie natürlich durch die obligatorische Plexiglasscheibe. Und natürlich bietet das Gehäuse genug Möglichkeiten, Kabel von Lüfter, Netzteil & Co. so zu leiten, dass sie dem Luftstrom im Gehäuse nicht im Wege stehen.
Big-Tower: Thermaltake The Tower 900
- Formfaktor: ATX, E-ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
- Kabelmanagement: Ja
- Kühlerhöhe: 260 mm
- Platz für AiO-Kühler: 2x 560 mm oder 2x 480 mm
- Grafikkartenlänge: 400 - 500 mm
- Festplattenschächte: 8x 2,5 Zoll, 6x 3,5 Zoll
- USB-Verbindungen: 4x USB-A 2.0, 4x USB-A 3.0
- Lüfter: 13 x 120 mm oder 140 mm
Seinem Namen wirklich alle Ehre macht The Tower 900 von Thermaltake. Wenn Sie Ihrem Gaming-PC den Look eines Mini-Wolkenkratzers verleihen wollen, ist es das Gehäuse Ihrer Wahl. Wahnsinn: In der Theorie passen in den Tower CPU-Kühler mit einer maximalen Höhe von 260 mm. Fraglich, ob es einen so großen Luftkühler überhaupt gibt.
Insgesamt bietet das Gehäuse Platz für 13 Lüfter. Vorinstalliert sind zwei 140-mm-Lüfter. Dabei ist egal, ob Sie sich für Lüfter der Größe 140 mm oder 120 mm entscheiden. Bei Wasserkühlungen bietet das Gehäuse ebenfalls viel Spielraum: Links und rechts passen Radiatoren mit einer Größe von 480 beziehungsweise 560 mm ins Gehäuse. Natürlich bietet es auch zahlreiche Möglichkeiten, Kabel so zu verstecken, dass sie den Gaming-PC nicht verschandeln.
Achtung: Thermaltake richtet sich mit seinem Gehäuse vor allem an erfahrene PC-Bauer und Modder, die eigene Wasserkühlungen bauen. Wenn Sie das erste Mal einen Computer zusammenbasteln, ist es ratsam, sich an ein "normaleres" Gehäuse zu wagen.
Cube-Gehäuse: Fractal Design Node 804 FD
- Formfaktor: Micro-ATX, Mini-ITX
- Kabelmanagement: Ja
- Kühlerhöhe: 160 mm
- Platz für AiO-Kühler: 2x 240mm
- Grafikkartenlänge: 320 mm
- Festplattenschächte: 8x 3,5 Zoll, 2x 2,5 Zoll
- USB-Verbindungen: 2x USB-A 3.0
- Lüfter: 10 x 120 mm
Vom Großen ins Kleine: Wenn Sie einen möglich winzigen Gaming-Computer bauen wollen, greifen Sie zu einem Cube-Gehäuse. Neben einem schicken Design zählt hier vor allem ein gutes Kühlkonzept. Je kleiner das PC-Gehäuse, desto schwieriger ist es, genug Frischluft ins Gehäuse zu bekommen und auch wieder abzutransportieren.
Ein Cube-Gehäuse, das micro-ATX- und Mini-ITX-Mainboards fassen kann, ist das Fractal Design Node 804 FD. Erster Wermutstropfen: Grafikkarten dürfen nicht länger als 320 mm sein. Immerhin passen normale ATX-Netzeile hinein. Der CPU-Kühler darf eine Höhe von 160 mm nicht übersteigen. Eine Wasserkühlung passt ebenfalls ins Gehäuse. Deren Radiator darf aber nicht größer als 240 mm sein und wird an der Gehäusefront montiert.
Festplattenschächte bietet es insgesamt zehn. Acht davon sind 3,5-Zoll-Schächte und zwei sind 2,5 Zoll groß. Eine USB-C-Buchse lässt der Cube leider vermissen. Dafür befinden sich an der Seite zwei USB-A-Steckplätze, die mit dem USB-Protokoll 3.2 Gen 1 arbeiten. Übrigens: Drei Gehäuselüfter sind bereits im Gehäuse integriert. Insgesamt bietet das Fractal Design Node 804 FD Platz für zehn Lüfter (120 mm). Bei Bedarf steuern Sie die über die integrierte Lüftersteuerung.
Cube-Gehäuse: Kolink Satellite
- Formfaktor: Micro-ATX (max. 22,6 x 18 cm), Mini-ITX
- Kabelmanagement: Ja
- Kühlerhöhe: 165 mm
- Platz für AiO-Kühler: Nein
- Grafikkartenlänge: 280 mm
- Festplattenschächte: 4x 2,5 Zoll, 3x 3,5 Zoll
- USB-Verbindungen: 2x USB-A 2.0, 2x USB-A 3.0
- Lüfter: 1x 120 mm
Noch kleiner ist das Kolink Satellite. Keine Sorge, auch hier passt ein normales ATX-Netzteil hinein. Allerdings unterliegt es dem Fractal-Cube gleich in mehreren Punkten. So installiert der Hersteller nur einen Lüfter vor. Kurios: Mehr als dieser einzige Lüfter passt nicht ins Gehäuse. Deshalb sollten sie nur Hardware verbauen, die nicht zu viel Abwärme produziert.
Die beiden USB-Buchsen des Gehäuses arbeiten mit dem etwas älteren USB-3.0-Protokoll. Grafikkarten fasst das Kolink Satellite dabei mit einer maximalen Länge von 280 mm. Die maximale Länge der Grafikkarte schrumpft aber, wenn Sie ein 220 mm langes Netzteil verbauen und das auf kleine 190 mm. Die maximale Höhe des Prozessorkühlers darf 165 mm nicht übersteigen.
Achtung ist auch bei dem Mainboard geboten! In das Mini-Gehäuse passen nur die kleinsten der Micro-ATX-Hauptplatinen mit einer Abmessung von 22,6 x 18 cm. Insgesamt bietet das Kolink Satellite Platz für bis zu vier 2,5-Zoll-SSDs. Wenn Sie die größeren HHDs verbauen wollen, müssen zwei der vier 2,5-Zoll-Schächte für die größeren 3,5-Zoll-Schächte weichen.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich das Kolink Satellite nur bedingt als Gaming-PC-Gehäuse eignet. Die meisten Gamer dürften sich nur dann für das Mini-Gehäuse interessieren, wenn sie es häufig mit auf Reisen nehmen wollen.
Mini-ITX-Gehäuse: Lian Li Q58X4
- Formfaktor: Mini-ITX
- Kabelmanagement: Ja
- Kühlerhöhe: 67 mm
- Platz für AiO-Kühler: 1x 240 mm oder 1x 280 mm
- Grafikkartenlänge: 325 mm
- Festplattenschächte: 9x 2,5 Zoll, 1x 3,5 Zoll
- USB-Verbindungen: 1x USB-A 3.0, 1x USB-C 3.1
- Lüfter: 5x 120 mm, 3 x 140 mm
Wenn Sie es noch kleiner wollen, müssen Sie auf den Formfaktor Mini-ITX setzen. Ein Vertreter dieser Gattung ist das Lian Li Q58X4. Ein ATX-Netzteil passt da allerdings nicht herein. Hier müssen Sie auf SFX-Netzteile setzen, die etwas schmaler sind. Gleiches gilt für das Mainboard: Ins Lian Li Q58X4 passen nur Mini-ITX-Hauptplatinen.
Wenn Sie eine Wasserkühlung verbauen wollen, fasst das Mini-Gehäuse einen Radiator von 280 mm Größe. Soll es doch lieber ein Luftkühler sein, darf der nicht zu groß sein: Maximale Höhe für das Gehäuse sind 67 mm. Am besten eignet sich hier ein flacher Top-Down-Kühler wie der Scythe Shuriken 2, der 58 mm hoch ist.
Die Grafikkarte darf eine Länge von 325 mm nicht überschreiten. Ansonsten bietet das Gehäuse überraschend viel Spielraum: Ganze neun 2,5-Zoll-SSDs finden auf Wunsch darin ihren Platz. Vorinstalliert sind Lüfter übrigens nicht. Insgesamt bietet das Lian Li Q58X4 Platz für fünf Lüfter mit der Größe von 120 mm oder drei 140-mm-Lüftern.
Gaming-PC-Gehäuse: Auf die Größe kommt es an
Um Selberbauern das Leben etwas zu erleichtern, hat sich die Industrie auf genormte Größenstandards bei der PC-Hardware geeinigt. Die gängigsten drei sind ATX, Micro-ATX und Mini-ITX und sie gelten natürlich auch für PC-Gehäuse. Bedeutet für Käufer, dass sie vorher schauen müssen, welchen Formfaktor ihr Mainboard und Netzteil haben und erst dann, ob beide Komponenten in das gewünschte Gehäuse passen.
Micro-ATX- und Mini-ITX-Mainboards passen in der Regel auch in Gehäuse, die ATX-Mainbaords fassen. Umgekehrt ist das natürlich nicht der Fall, weil ATX-Mainboards zu groß sind. Eine Besonderheit hat Mini-ITX noch parat: In solche Gehäuse passen meist nur SFX-Netzteile und Mini-ITX-Mainboards. Die sind meist teurer als ATX- und Micro-ATX-Hardware. Bedeutet: Mini-ITX sollten Sie nur kaufen, wenn Sie einen besonders kleinen Computer bauen wollen.
Die Probleme mit Mid-Towern
Als sei das nicht genug, gibt es dann noch bei den PC-Gehäusen verschiedene Größen und Formen, die unabhängig von den Größenstandards sind. Das gängigste PC-Gehäuse ist der Mid-Tower. Es ist die typische Größe eines Office-Computers. Sie fassen in der Regel ATX- und Micro-ATX-Hardware.
Vorsicht ist bei besonders schmalen Mid-Towern geboten: Was schön aussehen mag, birgt all zu häufig Konfliktpotenzial mit dem CPU-Kühler. Gerade sogenannte Towerkühler sind meist zu hoch für schmale Gehäuse.
Gleiches gilt auch für die Länge der Grafikkarte. Besonders lange Bildbeschleuniger passen unter Umständen nur in den Mid-Tower, wenn Sie vorher einen Festplattenschacht ausbauen. Auch das sollten Sie vor dem Kauf prüfen.
Der Big-Tower: Hier passt alles rein
Neben dem Mid-Tower gibt es noch den Big-Tower. Er ist besonders groß und bietet deshalb den meisten Gestaltungsspielraum. Zum Einsatz kommt der Big-Tower in der Regel für besonders leistungsstarke Hardware, die in Workstations und High-End-Gaming-Computern arbeitet. Das hat zwei Gründe: Zum einen lassen sich in Big-Towern sehr viele SSDs und Festplatten nachrüsten, falls der Speicher knapp wird.
Und zum anderen bieten sie den besten Airflow, also Luftzug im Gehäuse. Der ist wichtig, um die von der Hardware entstehende Abwärme aus dem Gehäuse zu transportieren. Versagt das Gehäuse diesen elementaren Dienst, überhitzt der Computer und schaltet sich im schlimmsten Fall automatisch ab, um seine Komponenten vor Schaden zu schützen. Deshalb ist auch die regelmäßige Entstaubung eines Computer immer ratsam.
Das Cube-Gehäuse: Für Paradiesvögel
Etwas ausgefallener sind dagegen die sogenannten Cube-Gehäuse. Dabei handelt es sich um Gaming-PC-Gehäuse im Würfelformat. Sie sind der gängigste Kompromiss für Zocker, die einen möglichst kleinen Rechner bauen wollen, aber den Aufpreis für Mini-ITX-Hardware scheuen. In Cube-Gehäuse passen in der Regel eher Micro-ATX-Mainboards. Bei der späteren Nachrüstung von SSD-Speicher oder Festplatten bieten sie neben ITX-Gehäusen in der Regel den kleinsten Spielraum.
Wir halten fest:
- Die Wahl des Gehäuses findet am Ende statt und richtet sich nach den vorher ausgewählten Komponenten. Achten Sie dabei insbesondere auf die Kompatibilität der Formfaktoren von Mainboard, Netzteil und Gehäuse.
- Entscheidend ist auch immer die Höhe und Art des Prozessorkühlers. Besonders schmale Gehäuse harmonieren eher mit "Top-Down-Kühlern", in breite passen Towerkühler.
- Setzen Sie hingegen auf eine All-in-One-Wasserkühlung, müssen Sie darauf achten, dass deren Radiatoren ins Gehäuse passen. Bester Ort für den Radiator ist unterm Dach oder alternativ in der Gehäusefront.
- Auch die Länge Ihrer Grafikkarte ist entscheidend! Gerade leistungsstarke Karten sind lang. Bitte vorher prüfen, ob es passt.
Erst danach kommt es darauf an, was Ihnen am Gehäuse besonders wichtig ist. Soll es besonders leise arbeiten, greifen Sie zu gedämmten Silent-Gehäusen. Muss es besonders klein sein, führt kein Weg an Mini-ITX vorbei. Produziert die verbaute Hardware besonders viel Abwärme, ist ein Big-Tower die richtige Wahl. Und wenn Sie einen Kompromiss aus kleiner Größe und Preis wollen, sind Cube-Gehäuse oder Mid-Tower die beste Wahl.
Gaming-PC-Gehäuse: Airflow wichtig
Beim Gaming-PC-Gehäuse ist es immer wichtig, dass das Gehäuse einen guten Airflow bietet. Das liegt an der Gaming-Hardware, die wegen ihrer Leistung in der Regel viel Wärme produziert. Einfache Faustregel ist hier: Vorne rein, hinten oben raus. Frischluft sollte das Gehäuse also vorne mit zwei Lüftern einsaugen und hinten und oben herauspusten. Vor nicht all zu langer Zeit wurden Netzteile gerne hinten im Gehäuse "unters Dach" montiert. Sie wollen aber lieber ein Gehäuse, in dem das Netzteil unten verbaut ist. Das liegt daran, dass warme Luft nach oben steigt. Verbauen Sie das Netzteil unters Dach, werden die Kondensatoren mit der bereits warmen Luft gelüftet – Kühlung ausgeschlossen.
Bauen Sie das Netzteil unten ins Gehäuse, zieht es Frischluft und bildet einen eigenen Kühlkreislauf. Wenn Sie ein All-in-One-Wasserkühlung verbauen wollen, sollte das Gehäuse diese Möglichkeit im Idealfall unter dem Dach bieten. Bei besonders kleinen Gehäusen ist das meist nicht der Fall. Hier passt der Radiotor der Wasserkühlung meist in die Gehäusefront. Außerdem wollen Sie ein Gehäuse, dass Kabelmanagement bietet. Unnötig im Gehäuse herumfliegende Kabel verhindern eine gute Luftzirkulation und sehen unschön aus, wenn Sie gegebenenfalls Ihr Kunstwerk durch eine Plexiglasscheibe bewundern wollen.
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