High-Tech-Konferenz in San Diego Prüfstand für Ideen

Auf einer High-Tech-Konferenz in San Diego wetteiferten junge Firmen mit neuen Internetprodukten um Aufmerksamkeit und Investoren. Hier die besten Einfälle.

Drei Wochen lang wanderte das Drehbuch für ihren Auftritt hin und her. Ein Experte für Public Relations schrieb es immer wieder um. Schließlich warfen Daniel Mattes, 33, und Roman Scharf, 34, das Skript in den Papierkorb. Sie hatten sich entschlossen, ihre Präsentation auf der High-Tech-Konferenz DEMO im kalifornischen San Diego lieber zu improvisieren.

Der Ablauf

Der Auftritt verlief so: "Wo bist du?", fragt Daniel seinen Kompagnon Roman auf Deutsch ins Handy. Der schlendert kurz danach auf die Bühne. In ihrem österreichisch eingefärbten Englisch legen die Gründer des Internet-Telefonanbieters Jajah vor Hunderten von Risikokapital-Investoren, Bank-Analysten und Journalisten eine amüsante kleine Show hin. Sie haben kostenlos übers Internet telefoniert. Ihre Idee: Der Kunde geht auf die Website jajah.com, tippt seine eigene Telefonnummer ein und die seines Gesprächspartners, greift zum angeschlossenen Telefon und beginnt das Gespräch - ohne wie bisher einen Kopfhörer mit Mikrofon aufsetzen und zuvor eine spezielle Software auf dem Rechner installieren zu müssen.

Ideen in sechs Minuten präsentiert

An zwei Tagen kämpften 67 Firmen bei der DEMO um Aufmerksamkeit und Investoren. Maximal sechs Minuten hatten die Präsentatoren Zeit, auf der Bühne des Ballsaals im Sheraton-Hotel für ihr Produkt zu werben. Weitere interessante Einfälle:

  • Der neuartige Akku der englischen Firma Moixa Energy, die USB Cell. Klappt man den grünen Kopf mit dem Pluspol zur Seite, kommt ein USB-Stecker zum Vorschein, der in den entsprechenden Computeranschluss ge-schoben wird. Sogleich beginnt der Akku sich aufzuladen. Ein separates Ladegerät mit Kabel ist nicht mehr nötig.
  • Die Software i-Lighter (www.i-lighter. com) macht die PC-Maus zum Textmarker auf Websites: Sobald die gewünschte Stelle markiert ist, wird sie automatisch auf dem Server von i-Lighter gespeichert und kann dort jederzeit per PC oder Handy abgerufen werden.
  • Mit einer Software von Mercora lässt sich eine drahtlose Verbindung zwischen PC und einem UMTS-Handy herstellen und dann live die Lieblingsmusik von der Festplatte anhören.
  • Ein albernes, aber liebenswertes High-Tech-Spielzeug ist der Internethase Nabaztag von einer Firma aus Paris. Das Karnickel liest E-Mails oder Hörbücher vor. Blinkende Farbsignale verraten, ob eine neue Mail angekommen ist.

Der kurze Komödienstadl der beiden Österreicher kam gut an, das Publikum klatschte, und rund zehn Investoren haben sich danach bei ihnen gemeldet.

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