Das Wochenende vor "Columbus Day", dem Feiertag zu Ehren von Christopher Kolumbus, gehört in San Francisco traditionell den Flugzeugen und Schiffen: Seit über 25 Jahren zelebriert die US-Marine dann ihre "Fleet Week" in der Stadt am Golden Gate. Das Spektakel dient dem Militär als mehrtägiges Schaulaufen, wird aber von den meisten Menschen in der wohl liberalsten Stadt der USA eher als Vorwand gesehen, sonnige Herbsttage im Freien zu genießen und die Darbietungen der Kunstflieger zu bewundern, die über der Stadt und der Bucht von San Francisco ihre Runden ziehen.
Die Parade der Kriegsschiffe, die üblicherweise unter der Golden Gate-Brücke hinweg in den Hafen einlaufen, musste diesmal ausfallen: Schwere See verhinderte, dass eine Fregatte und ein Flugzeugträger rechtzeitig eintrafen. Stattdessen konzentrierte sich das Geschehen auf die Luft: Eine ganze Reihe von Luftakrobaten zog Zehntausende von Schaulustigen stundenlang in ihren Bann, darunter die kanadische Flugstaffel "Snowbirds", der Doppeldecker-Pilot Sean Tucker und die "Patriots" in ihren L-39 Jets. Auch ein Hamburger machte seine Aufwartung: Ein Airbus A320 durfte ungewöhnlich tief über die Golden-Gate-Brücke und die Köpfe der Fleet-Week-Besucher hinweg fliegen, weil die in San Francisco beheimatete Fluglinie "Virgin America" als Sponsor der Veranstaltung auftrat.
Viele Besucher allerdings fieberten vor allem wieder auf den Auftritt der "Blue Angels" hin, den Höhepunkt der Fleet Week. Die Eliteflieger der US Navy jagen in atemberaubendem Tempo tief übers Wasser und aneinander vorbei, ehe sie steil in den Himmel ziehen und Flügelspitze an Flügelspitze ihre Formationen fliegen. Stern.de war mit Foto- und Videokameras dabei.