Braunschweiger Forscher haben die Grundlagen für eine völlig neue Generation durchscheinender Bildschirme entwickelt. Weltweit erstmals gelang es ihnen, auf einer transparenten Schicht einen ebenfalls durchsichtigen Bildpunkt zum Leuchten zu bringen, wie die Technische Universität (TU) Braunschweig am Mittwoch mitteilte. Künftig soll es damit möglich sein, auf klaren Fensterscheiben oder durchsichtigen Folien farbige Bilder oder Informationen erscheinen zu lassen.
Derartige Anzeigen eröffneten eine Fülle neuer Anwendungen, sagte Thomas Riedl vom TU-Institut für Hochfrequenztechnik. In die Windschutzscheibe von Fahrzeugen integriert könne der Fahrer durch sie mit Informationen versorgt werden. Auch Chirurgen könnten durch transparente Displays direkt bei der Operation Zusatzinformationen erhalten.
Die Technologie basiert den Angaben zufolge auf organischen Leuchtdioden, so genannten OLED. Diese Pixel werden mit ebenfalls transparenten Dünnschichttransistoren (TFT) angesteuert. Die TFT, die den Kern der neuen Entwicklung darstellen, bestehen anstelle von Silizium aus einer etwa 100 Nanometer dicken Metalloxidschicht, die mehr als 90 Prozent des sichtbaren Lichts hindurchlässt.
Prototypen transparenter OLED-Displays sollen in den kommenden zwei Jahren entstehen. Die herkömmlichen OLED-Displays erobern den Angaben zufolge gegenwärtig insbesondere in Mobiltelefonen und MP3-Playern Marktanteile. Sie versprechen gegenüber LCD- oder Plasmabildschirmen höhere Farbbrillanz, geringeres Gewicht und niedrigere Herstellungskosten.