berlin Big (Electronic) Business

HdK geht mit der Zeit und mit dem Geld

HdK geht mit der Zeit und mit dem Geld

Die Hochschule der Künste Berlin HdK hat mal wieder Flexibilität und Zeitgeist bewiesen. Seit dem Wintersemester 2000/2001 existiert an der großen Berliner Kunsthochschule ein neuer Studiengang, der auf den ersten Blick etwas mit Arbeitsmarktorientierung zu tun haben muss: »Electronic Business« heißt das neue Kind, das sich offenbar großer Beliebtheit erfreut.

Der Studiengang ist als ein Hauptstudium eingerichtet, was bedeutet, dass jeder Student, der aufgenommen werden will, vorher ein Grundstudium oder mehr in einem anderen Fach abgeschlossen haben muss. Nach Angaben der HdK gibt es hinsichtlich der Erststudienrichtung keine Beschränkung. Von Vorteil sind natürlich Studiengänge wie zum Beispiel Kommunikationswissenschaften, die dem dann folgenden Lehrplan an der HdK inhaltlich nahe liegen. Die im Web ausgestellten »digitalen Mappen« der erfolgreichen Bewerber zeigen jedoch, dass oftmals viel Eigeninitiative vorhanden ist. Viele dieser Studenten haben über Jahre Praktika und eigene Projektarbeiten absolviert, sich einen Großteil des Wissens selbst angeeignet. Wer jedoch das Auswahlverfahren übersteht, befindet sich in einem Studium, das aktuellste Themen praxisbezogen angehen will.

Das Hauptstudium setzt sich aus fünf Semestern zusammen, in dem die konzeptionellen und gestalterischen Fragen des E-Business im Mittelpunkt stehen sollen. Die fünf Studienmodule sollen grundsätzliches Wissen über verschiedene Bereiche geben, so zum Beispiel in die Medien- und Kommunikationsgestaltung einführen.

Die wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen werden à la New Economy mit »Business Literacy« umschrieben. Auch sonst hat sich die HdK umgetan und ein erstaunlich großes Feld an Förderern aufgetan, die natürlich genannt werden müssen. Offensichtlich konnte der Studiengang aber ohne finanzielle Hilfe von Unternehmen nicht realisiert werden oder ist zumindest auf derartige Unterstützung angewiesen. Die Unternehmen fördern in diesem Fall wohl auch die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte, die sich im Electronic Business auskennen. Fachkräfte, die der Arbeitsmarkt »im Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft« dringend braucht, wie man nicht ohne Schmunzeln in der Selbstdarstellung des Studienganges nachlesen kann.

Kein Geringeres also will die HdK mal wieder. Der Weg ist weitergedacht und zwar für solvente Kunden: Nach erfolgreichem Start des Hauptstudiums in »Electronic Business« will man einen international ausgerichteten Masterstudiengang entwickeln. Kooperationen mit der Universität St. Gallen und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) sind geplant. Dafür will die HdK dann aber endgültig Gebühren einführen. (kl)

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