E-Loft veranstaltet Szenerundfahrt für Erstsemester
Eine Szenerundfahrt für Studenten, vom Veranstalter gemütlich als »studentische Kaffeefahrt« angepriesen und zur allgemeinen positiven Einstimmung mit einem sonntäglichen Brunch begonnen. Wo? In dem E-Loft, einem herrlich ausgebauten Dachgeschoss in Berlins neuer Mitte, in dem sich das europäische Studenten-Netzwerk gleichen Namens seit dem vergangenen Sommer niedergelassen hat.
Am späten Vormittag drängeln sich schätzungsweise 80 Studenten - sind das wirklich alles Erstsemester? - um das Buffet. Die Veranstalter sind zufrieden mit dem Interesse. Für 5 Mark gibt es für jeden Brunch bis zum Umfallen und bei vorheriger Anmeldung die versprochene Busfahrt durch die Berliner Kieze mit allen heißen und auch ein paar vermeintlich notwendigen Tipps, was man als Student so wissen muss.
Jochen Schoenthaler, Pressesprecher, sieht in dem allgemeinen Angebot des E-Loft, das sich über diverse Bereiche erstreckt, Chancen für engagierte Studenten jeglicher Fachrichtungen. So stellt die E-Loft beispielsweise interessierten Projektgruppen ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Studenten nutzen den E-Loft nicht nur als Arbeitsraum, sondern publizieren gleichzeitig ihre Projektergebnisse auf der Homepage. So kam auch das gemeinsame Projekt mit www.berlin.de - studyBerlin! - zustande. Es soll Erstsemestern und Neuberlinern Starthilfe geben, Orientierung im Großstadtdschungel.
In diesem Sinne geht es dann mit halbstündiger Verspätung los auf die Stadtrundfahrt. Der traditionelle gelbe Doppeldecker schlängelt sich in den nächsten drei Stunden durch die Alt- und Neuberliner Kieze: Kreuz- und Schöneberg, Prenzl'berg, Friedrichshain und Mitte...!
Die Stimmung an Bord ist ausgelassen fröhlich, der Moderator schon fast alteingesessen. Seit zwei Jahren ist Jörg Kidrowski vom Uniradio in Berlin, und dafür sind seine Szenekenntnisse ganz beachtlich. Vom Strandbad Mitte, Christoph Schlingensiefs Club 69, der Deutsche Guggenheim mit aktueller Jeff-Koons-Ausstellung über viele kleine und gute Szenentipps für den ganzen Tag (und auch die Nacht) bis hin zu so etablierten Tipps wie der Paris Bar (zu empfehlen zuzeiten der Filmfestspiele) mit ihrer potenziell anwesenden Prominenz. Ob der Schleusenkrug im Berliner Tiergarten tatsächlich der »beste Biergarten« ist, sei dahingestellt. Genauso wie der Besuch des »Plenter Walds«, einem Vergnügungspark an der östlichen Stadtgrenze, nicht wirklich ein Muss ist.
Dafür lohnen sich aber die Tipps über Secondhandläden, Nightlife und die allgemeine Einschätzung, dass Letzteres momentan wohl am »szenigsten« in der Simon-Dach-Strasse in Berlin-Friedrichshain zu haben sei.
Für jeden neuen Großstadtindianer wird wohl etwas dabei gewesen sein. Und so wird das Ergebnis der Tour auch sehr wohlwollend aufgenommen, und man schleicht erschöpft nach Hause, um sich für die kommende, entdeckungsreiche Zeit zu wappnen.
Für alle, die es dieses Mal verpasst haben oder einfach erst nächstes Semester nach Berlin kommen: Zum Sommersemester ist wieder eine Fahrt geplant. (kl)