Es gibt so Themen, die in einer Beziehung zwar nicht unweigerlich zu Problemen führen müssen, aber auf den Listen der Top-Streitthemen vermutlich öfter auftauchen als andere: Schwiegereltern zum Beispiel, aber auch ein einseitiger Kinderwunsch, unterschiedliche Arbeitszeiten und – Geld.
Wann verrät man sich eigentlich gegenseitig, wie viel man verdient? Ab wann sollten Konten zusammengelegt werden? Wie geht man damit um, wenn eine Person wesentlich mehr verdient als die andere?
Besonders mit der letzten Frage muss sich derzeit die Person, die hinter dem Reddit-Wegwerf-Account throw_709236 steckt, intensiv auseinandersetzen und teilte ihr Anliegen im beliebten Reddit-Thread "Bin ich ein Arschloch?". Denn: Sie hat unerwartet Geld geerbt. Sehr, sehr viel Geld. Vier Millionen Dollar, um genau zu sein. Ihr Großvater sei verstorben, schreibt die Person, und da sie nicht einmal gewusst habe, dass er so wohlhabend war, sei sie definitiv nicht darauf vorbereitet gewesen, sein Vermögen zu erben: "Nachdem ich den anfänglichen Schock verdaut hatte, nutzte ich den Moment, um endlich meinen Job zu kündigen, den ich sehr gehasst habe." Er oder sie habe keine Schulden und kein Problem damit, von 40.000 Dollar im Jahr zu leben: "Ich bin ziemlich introvertiert und super glücklich, wenn ich einfach zu Hause sein, an ein bisschen Kunst, Musik oder anderen Interessen arbeiten und ein bisschen zocken kann."
Doch ihr oder sein Freund habe begonnen, die eine oder andere Erwartung zu stellen: "Seit ich das Geld geerbt habe, setzt mich mein Freund unter Druck, weil er will, dass ich die gesamte Miete und alle unsere Rechnungen (etwa 1200 Dollar monatlich) zahle und Geld auf ein gemeinsames Sparkonto überweise. Wären wir verheiratet, hätte ich damit kein Problem – sind wir aber nicht. Wir sind erst seit anderthalb Jahren zusammen und ich würde es vorziehen, wenn wir unsere Finanzen erst einmal noch separat halten."
Er oder sie arbeite zwar nicht mehr, zahle aber weiterhin die Hälfte der Miete und habe sogar eine Reinigungskraft eingestellt, die nun ein paar Mal in der Woche komme und die Wohnung sauber halte. "Ich habe meinem Freund gesagt, dass er keinen Anspruch auf mein Geld hat und er sagt, ich sei egoistisch, weil ich erwarte, dass er sich weiterhin an der Miete beteiligt, obwohl ich sie mir auch alleine leisten könnte. Bin ich ein Arschloch?"
Reddit-User sind sich uneinig
Während die meisten Votes auf "Kein Arschloch" fallen, wird in dem Thread dennoch eine angeregte Diskussion geführt. Viele User sehen im Verhalten des Freundes eindeutige Warnhinweise und raten, sich genau zu überlegen, ob diese Beziehung wirklich eine gute Idee ist: "Das ist DEIN Geld. DU hast das Geld und DU wirst damit machen, was DU damit machen willst."
Andere stehen dem Freund bei und schreiben: "Ich kann verstehen, wie er es meint. Stellt euch vor, euer Partner oder eure Partnerin würde vier Millionen erben, den Job kündigen und nur noch Hobbys und Interessen verfolgen. Ihr arbeitet fünf Tage die Woche, kommt nach Hause und seht wie er oder sie Computer spielt und malt und dann aber von euch erwartet, dass ihr die Hälfte der Miete und der Rechnungen übernehmt. […] Bei einer Veränderung, die so groß wie diese ist, wird es Groll geben. Ich verstehe, wie sich der Erbe fühlt, aber auch, was der Freund meint."
Hofft jetzt noch irgendjemand, dass der Partner oder die Partnerin in näherer Zukunft im Lotto gewinnt?
Quelle: Reddit
