Anzeige
Anzeige

HOCHSCHULPOLITIK Bald Probejahr für Studenten?

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Klaus Landfried, schlägt vor, ein Probejahr für Studienanfänger einzuführen.

In Fächern ohne Numerus-clausus-Beschränkung sollten zwar wie bisher zunächst alle Bewerber zugelassen werden. In sechs bis sieben Tests sowie in Beratungs- und Auswahlgesprächen könnten dann aber Hochschulen wie Studenten nach zwei Semestern die tatsächliche Eignung für das Fach feststellen, sagte Landfried in einem dpa-Gespräch.

Eine solche Regelung sei besser als »das Fallbeil von punktuellen Eingangsprüfungen«, bei der auch die jeweilige Tagesform entscheidend sei. »Die Hochschulen vermeiden durch eine bessere Studentenauswahl bei den jungen Menschen biografische Sackgassen«, sagte Landfried. Auch die hohe Zahl der späteren Studienabbrecher lasse sich damit reduzieren.

Das Abitur ist nach den Worten Landfried zwar »eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für das Studium mehr«. Das Leistungsbild der Zeugnisse sei weder einheitlich noch ausreichend aussagekräftig. Der Rektorenpräsident: »Die Zahl der guten Studienanfänger steigt, aber leider auch die Zahl der nicht Vorbereiteten.«

Ein Probejahr ließe sich bereits heute an den Hochschulen durch Änderungen der Studienordnungen auf der Basis der bestehenden Gesetze einführen, sagte Landfried weiter. Er hat für diesen Vorstoß die Rückendeckung des HRK-Präsidiums erhalten. (dpa)

Mehr zum Thema

Newsticker