Interview Warum alle Familienmitglieder unter einem Lieblingskind leiden können

Zwei Mädchen sitzen nebeneinander, eins verschwimmt dabei in der Unschärfe – ist eins davon ein Lieblingskind?
Wenn es in einer Familie ein offensichtliches Lieblingskind gibt, ist das für die Gesamtdynamik meist nicht gesund
© Christiane Wöhler
Eine aktuelle Studie bestätigt: Mädchen sind oft die Lieblingskinder beider Elternteile. Familientherapeutin Dr. Inés Brock-Harder spricht über mögliche Auswirkungen und Lösungen.

Das Thema Lieblingskind ist kompliziert: Eltern geben ungern zu (oder sind sich gar nicht bewusst), dass sie eines haben. Für Geschwisterkinder ist es natürlich auch nicht schön zu hören, dass sie im Schatten des oder der anderen stehen. Aber: Es gibt sie, die Lieblingskinder. Ein US-kanadisches Forscherduo hat im Fachblatt "Psychological Bulletin" nun sogar detailliert beleuchtet, welche Kinder zu Lieblingen werden. Für die Studie wurden 30 Untersuchungen und Datenbanken zu dem Thema ausgewertet und es wurde festgestellt: Mädchen sowie besonders pflichtbewusste und umgängliche Kinder werden in Familien am häufigsten bevorzugt.

Was eine starke Favorisierung eines Kindes bedeuten kann − sowohl für das Lieblings- als auch für das Schattenkind − beleuchtet Psychotherapeutin Dr. Inés Brock-Harder. Und zeigt im Interview mit dem stern mögliche Wege auf, um dieser Dynamik zu entkommen.

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