muenster Auf der Suche nach Münsters kleinstem Studiengang!

Byzantinistik, Geophysik oder semitische Philologie? Wer macht das Rennen bei der Frage: Gibt es einen David unter Münsters Studiengängen?

Byzantinistik, Geophysik oder semitische Philologie? Wer macht das Rennen bei der Frage: Gibt es einen David unter Münsters Studiengängen?

Eine große Vielfalt unterschiedlicher, teilweise sehr exotischer Studiengänge, die in vielerlei Richtungen miteinander verstrickt sind, erschwert eine klare Aussage über die Existenz des wirklich kleinsten Fachbereichs. Laut Statistik ist es die mittellateinische Philologie! Bei diesem Fach haben sich im Wintersemester acht Studenten eingetragen, um es als Hauptfach zu studieren.

Der Vorlesungssaal ist halb voll, wenn am Mittwochmorgen anhand antiker Bücher anschaulich über die Multimedialität der schriftlichen Überlieferung des Mittelalters diskutiert wird. Der Raum würde, wenn er gefüllt wäre, circa dreißig Leute fassen - er hat die Größe eines Klassenraums. Bei der demographischen Struktur der Zuhörer wird deutlich, welche Bedeutung »Studieren im Alter« hat.

Klein bedeutet nicht automatisch unwichtig, was man an vielen herausragenden Persönlichkeiten der Geschichte, um die sich in diesem Schwerpunkt alles dreht, beweisen kann. Karl der Große, um im europäischen Mittelalter zu bleiben, war physisch beinahe ein Zwerg und trotzdem mächtiger als jeder andere Kaiser seiner Zeit. Von großer Bedeutsamkeit kann man auch bei der mittellateinischen Philologie sprechen. Fachbereiche wie Geschichte, Germanistik, Philosophie und Theologie, um nur wenige unter vielen zu nennen, leben von der Zusammenarbeit mit Frau Professor Dr. Meier-Staubach und ihrem Team. Christel Meier-Staubach ist eine von drei Professoren in Nordrhein-Westfalen, die diese Philologie lehren. »Suae quisque fortunae faber« bedeutet »Jeder ist seines Glückes Schmied« und ist ein Leitsatz, den Frau Meier-Staubach verinnerlicht hat. Um ihrem beruflichen Glück immer näher zu kommen, pflegt die Professorin internationale Kontakte, zum Beispiel mit Chicago, Princeton oder Paris, um zu immer mehr Erkenntnissen aus der wichtigsten Epoche der europäischen Kultur, dem Mittelalter, zu gelangen. Für sie und ihre Studenten ist das, was für die Statistik das Kleinste ist, das Größte. ck

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