Afghanistan Soldat gründete Tierheim für afghanische Straßenhunde – jetzt will er die Angestellten retten

Marine-Soldat Paul Farthing mit einem seiner Hunde
Marine-Soldat Paul Farthing mit einem seiner Hunde
© Nowzad
Als Pen Farthing zum ersten Mal in Afghanistan stationiert war, hatte er ein eindringliches Erlebnis: Zusammen mit anderen Soldaten trennte er zwei Hunde bei einem Kampf. Das legte den Grundstein für eine ganze Tierschutz-Organisation. Die Angestellten möchte er jetzt retten.

Die Tierschutz-Organisation Nowzad hat ihren Ursprung in einer herzerwärmenden Geschichte: Der britische Soldat Pen Farthing war mit einigen seiner Kameraden in der afghanischen Stadt Nawzad unterwegs, als ihnen zwei kämpfende Hunde auffielen. Die Männer gingen dazwischen und einer der beiden Hunde folgte ihnen auf dem Rückweg.

Farthing gab ihm den Namen Nowzad, der an die Stadt erinnern sollte, und verbrachte die nächsten sechs Monate mit ihm. Als Farthing nach Großbritannien zurückkehren wollte, musste Nowzad natürlich mit – dabei kam dem Soldaten die Idee, dass sich wahrscheinlich noch viel mehr Soldaten in Afghanistan mit Hunden und Katzen angefreundet hatten: Er gründete seine eigene Tierschutz-Organisation Nowzad.

Afghanistan: Soldat bildete die ersten Tierärztinnen des Landes voll aus

Insgesamt hat Nowzad in den letzten 15 Jahren mehr als 1600 Soldat:innen mit Vierbeinern vereint und dabei auch einen großen Beitrag zur sozialen Lage in Afghanistan geleistet. Bei Nowzad wurden in einer eigenen Tierklinik die ersten voll qualifizierten Tierärztinnen des Landes ausgebildet.

Eine Frau mit einem der Nowzad-Hunde. Die Tierschutz-Organisation rettete tausende Tiere und bildete die ersten Tierärztinnen des Landes aus.
Eine Frau mit einem der Nowzad-Hunde. Die Tierschutz-Organisation rettete tausende Tiere und bildete die ersten Tierärztinnen des Landes aus.
© Nowzad

Mit der neuen Entwicklung in Afghanistan fürchtet Farthing nun um deren Zukunft, wie er der BBC erklärt: "Ich denke, es gibt keine Worte, um zu erklären, was sie aktuell fühlen", berichtet er aus Kabul. "Was soll man jemandem sagen, der wahrscheinlich einen Taliban-Kämpfer heiraten muss, seinen Tag nur noch im Haus verbringen darf, dem es nicht mehr erlaubt ist zu gehen, und der mit jemandem Kinder bekommt, den er komplett verabscheut?"

Um seine Angestellten vor diesen Aussichten zu retten, will der Royal-Marine-Veteran nun dafür sorgen, dass sie das Land verlassen können. In einer Bitte an die britische Regierung sagt er, er werde sie nicht dort zurücklassen, wo sie ein Schicksal erleiden müssen, das der Westen zu verantworten habe.

Insgesamt fordert er, 71 Menschen aus Afghanistan nach Großbritannien zu bringen. Das britische Außenministerium ist nach eigenen Angaben bereits in Kontakt mit dem Afghanistan-Veteran.

Quellen: BBC, Nowzad

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