In Simbabwe hatte die Corona-Pandemie eine positive Auswirkung: Die Pläne der Regierung, hunderte Elefanten durch ausländische Touristen erschießen zu lassen, platzten angesichts der internationalen Reisebeschränkungen. Nun naht die nächste Jagdsaison im afrikanischen Land, die im Winter der südlichen Hemisphäre stattfindet. Dieses Jahr sollen bis zu 500 in den Nationalparks lebende Elefanten abgeschoßen werden – legal und gegen Geld, wie das amerikanische Nachrichtenportal "Bloomberg Green" berichtet.
Zwischen 10.000 und 70.000 US-Dollar (umgerechnet bis zu 58.000 Euro), je nach Größe des Tieres, soll die Abschusslizenz kosten. Die Tiere werden in Jagd-Konzessionen geschossen – nicht in den Parks, die von den regulären Touristen besucht werden. So sollen sich die Nationalparks selbst finanzieren können. Denn durch den Einbruch der Touristenzahlen im vergangenen Jahr sind ihre Einnahmen drastisch gesunken. Doch schon vor der Pandemie kam es zu finanziellen Engpässen.
Ein Hilfeschrei der Nationalparks
"Wie finanzieren wir unsere Operationen, wie bezahlen wir unsere Männer und Frauen, die 20 Tage im Park verbringen, um sich um diese Tiere zu kümmern?", sagte Tinashe Farawo, ein Sprecher der Zimbabwe Parks and Wildlife Management Authority, in einem Interview. "Diejenigen, die gegen unser Management sind, sollten uns stattdessen die Mittel geben, um diese Tiere besser zu managen."
In diesem Jahr gingen bisher rund 1000 Beschwerden bei der Behörde ein. Im gesamten Jahr 2020 waren es 1500, berichtet "Bloomberg Green".
Auch in Botswana wird wieder gejagt
Simbabwe liegt im Süden Afrikas und beherbergt die zweitgrößte Elefantenpopulation der Welt. Zwischen 84.000 bis 100.000 Exemplare der Dickhäuter sollen dort in freier Wildbahn vorkommen, berichtet unter anderem die "FAZ". Nur im benachbarten Botswana gibt es noch mehr Elefanten. Beide Länder werden von Umwelt- und Tierwohlorganisationen für ihre Pläne kritisiert, von der Elefantenjagd zu profitieren. In Botswana hatte es ein fünfjährigen Verbot gegeben. Dieses lief aus und die Jagd wird wieder aufgenommen.
Quellen: "Bloomberg Green", "FAZ"