Viagra des Meeres Die Penismuschel – eine skurrile Delikatesse mit Potenzial

Geoducks werden als Delikatesse gehandelt
Penismuscheln sind nicht nur aufgrund ihrer außergewöhnlichen Optik so beliebt. 
© ThamKC / Getty Images
Sie sieht aus wie ein Penis und steht im Ruf besonders köstlich zu sein. Die Elefantenrüsselmuschel wird in Asien schon lange als Delikatesse gehandelt. Jetzt erobert sie zunehmend auch die Spitzengastronomie.

Sie ist wohl die obszönste Muschel die Welt. Die Elefantenrüsselmuschel sieht nicht nur aus wie ein männliches Glied, sie steht auch im Ruf, eine potenzsteigernde Wirkung zu haben. In Asien wird die Salzwassermuschel schon lange als Delikatesse gehandelt. Doch auch die Spitzengastronomen Europas finden zunehmend Gefallen an der sehr speziellen Meeresfrucht.

Denn die Elefantenrüsselmuschel, auch als Geoduck bekannt, macht nicht nur optisch etwas her, sie schmeckt auch köstlich. Das Fleisch ist süßlich und hat eine zarte, aber knusprige Konsistenz. Serviert wird sie roh, paniert und gekocht. Die Farbe des Rüssels gilt als Qualitätsmerkmal. Je weißer er ist, desto höher der Preis. Für eine einzelne Muschel blättern Feinschmecker in Asien mitunter bis zu 300 Euro hin. 

Der Siegeszug der Penismuschel

Es war in den späten 70er Jahren als, so besagt es die Legende, nach British Columbia immigrierte Japaner die Geoducks für sich entdeckten. Sie erinnerte sie an eine Meeresfrucht aus der Heimat und gewann schnell an Popularität. Die Salzwassermuschel, die aufgrund ihres Aussehens auch Elefantenrüsselmuschel genannt wird, wurde zum Exportgut und etablierten sich in Asien schnell als teure Delikatesse. 

"Bevor Elefantenrüsselmuscheln so beliebt wurden, haben sie kaum eine Rolle gespielt, die Fischer haben sie zurück ins Meer geworfen. Erst seit sie in China als Delikatesse gelten sind die Preise gestiegen", berichtet Ed Sang, der in Vancouver mit den Muscheln handelt, gegenüber "AFP". Geoducks leben beinahe ausschließlich im Nordwestpazifik. Dort graben sie sich tief in den Meeresboden, sichtbar sind sie nur anhand des Rüssels, der aus dem Boden ragt und mit dem sie Plankton einsaugen. Freigelegt werden die Muscheln von Spezial-Tauchern mit einem Hochdruckstrahl.

Elefantenrüsselmuscheln können weit über 100 Jahre alt werden, pflanzen sich aber nur langsam fort. Daher gibt es eine strenge Fangquote. Inzwischen werden die Elefantenrüsselmuscheln auch gezüchtet. Es dauert etwa sechs Jahre, bis eine gezüchtete Muschel ausgewachsen ist.

tpo

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