Wer sich heutzutage im Supermarkt umsieht und Rücketiketten von Lebensmitteln genau betrachtet, stößt schnell auf den Hinweis "Kann Spuren von Weizen, Soja, Senf, Milch, Nüssen ... usw. enthalten". Diese Angabe besagt, dass in einem Produkt allergieauslösende Bestandteile enthalten sein könnten. Also wie Soja, Senf, Milch oder Weizen. Ein leichtes also, wer an einer Allergie oder eine Nahrungsunverträglichkeit leidet. So einfach ist es leider nicht.
Der Hinweis auf dem Rücketikett bezieht sich nicht auf Zutaten, die regulär enthalten sind, wie Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern weiß: "Zu Verunreinigungen mit Allergenen kann es kommen, wenn andere Lebensmittel auf denselben Anlagen produziert werden". Das kann übrigens auch über die Luft oder das Personal passieren, die Spuren übertragen können.
Angabe ist keine Hilfe für Allergiker
Man könnte nun denken, dass es ja gut ist, dass Hersteller darauf achten, diese Bestandteile zu erwähnen. Vor allem, wenn man an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder noch schlimmer an einer Allergie leidet. Das Problem aber ist, dass viele Produzenten ihre Produkte überdeklarieren.
Das bedeutet: Hersteller schützen sich so vor Haftungsansprüchen und listen einfach pauschal zahlreiche Allergene auf. Die Lebensmittelauswahl wird so für Allergiker unnötig eingeschränkt. Steht auf dem Rücketikett kein solcher Hinweis, heißt das im Umkehrschluss aber nicht, dass diese frei von unerwünschten Spuren sind. Dem Allergiker oder der, der sich mit einer Unverträglichkeit herumplagt, hilft das leider wenig.
Letztendlich bleibt dann nur eine Möglichkeit: Auf die Herstellerangaben vertrauen oder so wenig verarbeitete Lebensmittel wie möglich kaufen. Wer beispielsweise frisches Obst und Gemüse und loses Getreide einkauft, kann zumindest besser kontrollieren, keine Allergene aufzunehmen.
Quelle: Verbraucherzentrale Bayern