Für uns ist das Essen mit Messer und Gabel – zumindest in unseren Breitengraden – selbstverständlich. Kaum einer macht sich Gedanken, warum bestimmte Küchenutensilien zum Einsatz kommen. Wobei die Antworten immer wieder spannend sind. Zum Beispiel die, ob man für Fisch wirklich spezielles Fischbesteck benötigt? Wir kennen die Antwort.
Erst vor wenigen Wochen konnten wir das Mysterium des Spaghetti-Löffels mit dem Loch in der Mitte lösen. Dabei ist die Funktion des Lochs im Spaghetti-Löffel eigentlich ersichtlich; es dient dazu, dass das Wasser ablaufen kann, wenn man die gekochten Spaghetti aus dem Wasser fischt. Aber eine weitere Funktion verblüffte das Netz:
Auch auf die Frage, warum der Pfannenwender Schlitze hat, gibt es eine einfache Antwort. Die Öffnungen in der Platte des Pfannenwenders - egal ob Schlitze oder Löcher - sollen verhindern, dass beim Umwenden heißes Fett verspritzt. Außerdem beugen sie sogar Verbrennungen durch Fettspritzer beim Kochen vor.
Weshalb der Kuchengabel übrigens eine Ecke fehlt, ist auf den ersten Blick ein weiteres Rätsel. Aber auch hier ist die Antwort logisch: Die fehlende Ecke am linken Zacken geht auf historische Gründe zurück.
Deshalb ist ein Fischmesser überflüssig
Erst im 19. Jahrhundert hat sich das Essen mit Besteck im bürgerlichen Europa durchgesetzt. Natürlich entwickelten sich auch daraus verschiedene Bestecke für verschiedene Gerichte. Als Messer und Gabel noch aus Eisen gefertigt wurden, gab es eine negative Begleiterscheinung: Der hohe Kohlenstoffanteil des Bestecks reagierte bei Berührung mit Kartoffeln, Eiern, Spargel und Fisch. Die Produkte nahmen einen unangenehmen Geschmack an.
Deshalb wich man auf Silber aus, das keinesfalls dafür geeignet war, scharfe Klingen herzustellen. Das musste man damals auch gar nicht, weil Fisch so lange gegart wurde, bis er zerfiel. Daher wurde das Fischmesser so konstruiert, damit man das Fischfleisch von den Gräten lösen konnte, ohne dass dieses zerkrümmelte. Das Fischmesser fungierte gewissermaßen nur als eine Art Spatel oder Schaufel.
Heutzutage wird Fisch nicht mehr durchgegart, sondern bleibt im Inneren glasig. Für diese Konsistenz ist ein Fischmesser schlichtweg zu stumpf. Daher empfiehlt sich dort der Einsatz eines scharfen Messers. Wer im Restaurant Fisch bestellt, bekommt meist schon ein filetiertes Exemplar auf den Teller. Auch hier erübrigt sich das Fischmesser. Früher gehörte das Fischmesser einfach zum guten Ton, der Tisch war mit einer Vielzahl von Messern und Gabeln eingedeckt, die alle eine gewisse Funktion hatten. Was das Fischmesser betrifft, ist es eigentlich überflüssig geworden. Hübsch anzusehen ist der "Spatel" trotzdem.