Wenn ein Hund einen Mann beißt, sei das keine Nachricht, lautet eine alte Weisheit im Journalismus – wenn ein Mann einen Hund beiße, hingegen schon. Mit Möwen dürfte es sich ähnlich verhalten. Die Vögel sind zwar ausnehmend frech, vor allem, wenn sie etwas zu fressen wittern. Sie zu beißen, ist aber nicht nur ungewöhnlich, sondern auch verboten.
Darauf musste aus aktuellem Anlass die Polizei aus der englischen Hafenstadt Plymouth hinweisen. Dort hatte tatsächlich ein Mann eine Möwe mit seinen Zähnen attackiert. Der Angriff ereignete sich vor einem McDonald's-Restaurant im Stadtzentrum, berichtet das lokale Nachrichtenportal "Plymouth Live" – zuvor hatte die Möwe offenbar versucht, dem Mann seinen Burger streitig zu machen. Streifenpolizisten beobachteten die Szene und nahmen den 26-Jährigen fest.
Attacke auf Möwe in Plymouth: Angreifer stand unter Drogeneinfluss
Auf Twitter wies die Polizei darauf hin, dass Möwen zu den gesetzlich geschützten Tierarten gehören – und fügte gleich noch den Hashtag "inakzeptabel" hinzu. Das attackierte Tier konnte allerdings fliehen, bevor sich die Polizisten überzeugen konnten, ob es schwerere Verletzungen erlitten hatte. Der Mann, der die Möwe angegriffen hatte, stand dabei nach eigenen Angaben unter Drogen. Nachdem die Möwe versucht hatte, seinen Burger zu klauen, habe er das Tier gepackt und seine Zähne "tief hineingegraben", berichtete ein Polizeisprecher.

Die Polizei ermittelt weiter. Laut "Plymouth Live" drohen dem Angreifer bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldstrafe von 5000 Pfund (etwa 5500 Euro). In der Stadt im Südwesten von England gehören die Möwen zum Stadtbild, werden von vielen Bewohnern aber auch als Plage wahrgenommen.