Sie sind das Konfetti des Frühstückstischs. Haferflocken erleben, seit sich Haferschleim nicht mehr Haferschleim, sondern Porridge nennt, ihren zweiten Frühling. Sie sind bekömmlich, machen satt und sind dank der enthaltenen Ballaststoffe nachweislich gesund. Ökotest hat nun aber einmal genauer in die Tüten geschaut und festgestellt, dass darin nicht nur kernige Haferflocken, sondern mitunter auch Schimmelpilzgifte und Glyphosat stecken. Gleich vier Produkte sind so verunreinigt, dass sie durch den Test rasseln.
Die gute Nachricht für Flocken-Freunde zuerst: Haferflocken müssen weder teuer noch bio sein. "Sehr gute" gibt es schon für 69 Cent. Auch schön: Die meisten der 29 getesteten Produkte sind sauber. Mehr als zwei Drittel sind laut Testergebnis zu empfehlen. Gleich 17 Produkte holen die Bestnote, drei weitere sind "gut".
Ökotest stellt Schimmelpilzgift in Haferflocken fest
Vier Produkte aber haben den Testern keine Freude gemacht. "Ungenügend" sind unter anderem die günstigen Haferflocken des Discounters Norma, deren Werte für Schimmelpilzgifte nach Einschätzung von Ökotest "problematisch" sind. Zudem wurde in den Flocken der Eigenmarke der höchste Gehalt an Glyphosat gemessen. Die entsprechende Charge wurde im Anschluss des Tests aus dem Verkauf genommen. Auch die getesteten Flocken von Rewe und Aldi fielen aufgrund der gemessenen Werte durch.
Schimmelpilze sind in der Natur weit verbreitet. Mykotoxine "können beim Menschen zu unterschiedlichen Krankheiten führen, die Entstehung von Krebs begünstigen, Nieren- und Leber schädigen, das Immunsystem beeinträchtigen oder Durchfall und Erbrechen verursachen", so das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat daher eine täglich tolerierbare Aufnahmemenge festgelegt.
Sieben herzhafte Rezepte mit Haferflocken – nicht nur fürs Frühstück

Zutaten für 4 Portionen:
Für die Gnocchi: 500 g mehlig kochende Kartoffeln, 50 g Kartoffelstärke, 25 g Instant-Haferflocken, 1 Eigelb, Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss
Für die Soße: 100 ml Schlagsahne, 100 g Gorgonzola ohne Rinde, 1 aromatische Birne, 1 Spritzer Zitronensaft, ½ Bund Majoran
Zubereitung: Die Kartoffeln mit der Schale weich kochen, abgegossen etwas abkühlen lassen, dann pellen und durch die Kartoffelpresse drücken oder durch ein großes Sieb streichen. Mit Stärke, Instant-Haferflocken und Eigelb verkneten. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Den Teig auf bemehlter Fläche zu einer ca. 3 cm dicken Rolle formen, in ca. 1 cm dicke Scheibe schneiden und diese mit der Gabel leicht auseinanderdrücken. In siedendem Salzwasser die Gnocchi garen bis sie an die Oberfläche kommen.
Sahne aufkochen und etwas einkochen lassen. Den Käse in kleine Stücke zerteilen und nach und nach mit einem Schneebesen in die Sahne rühren. Die Birne vierteln, entkernen und in Spalten schneiden, dann zur Soße geben und ca. 3 Minuten darin gar ziehen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und über die Gnocchi geben, Majoranblättchen darüber verteilen.
Ökotest hat sich bei seiner Einschätzung an dieser orientiert und errechnet, dass ein Erwachsener, der 60 Kilogramm wiegt, nur 40 Gramm Haferflocken von einem dieser drei Produkte verzehren muss, um diese Aufnahmemenge zu überschreiten. Die Tester raten daher davon ab, diese "ungenügenden" Flocken täglich zu essen. Akut gefährlich sind die gemessenen Belastungen aber nicht.
Negativ aufgefallen im Test sind auch zwei Bio-Produkte. Sowohl in den "Davert Großblatt Haferflocken, Bioland" als auch in den "Wurzener Bio Haferflocken kernig" konnte das Labor das Pestizid Chlormequat nachweisen. Die Werte waren zwar niedrig, aber hoch genug, um den Orientierungswert des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN) zu überschreiten. Trotzdem sind beide Produkte laut Ökotest "gut".
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