Sommerzeit ist Beerenzeit. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren haben von Juni bis August Saison – dann schmecken die heimischen Beerensorten am süßesten.

Süße Sommerbeeren
Die süßen Himbeeren eröffnen die Saison zusammen mit den Erdbeeren. Sie reifen ab Juni, tragen aber je nach Sorte auch später oder sogar im Herbst ein zweites Mal. Erdbeeren hingegen haben nur im Juni ihren großen Auftritt. Um den 24. Juni, dem so genannten Johannistag, startet die Saison der Johannisbeeren. Heimische Blaubeeren gibt es im Juli und August, die Brombeere hingegen braucht etwas mehr Zeit zum Reifen und beeindruckt von August bis Oktober mit ihrer glänzend-dunklen Optik. Die Saison ist kurz, ein guter Grund, in dieser Zeit so viele Sommerbeeren wie möglich zu genießen.
Nicht nur pur sind die roten Früchte ein Genuss, sie eignen sich zudem hervorragend dazu, weiterverarbeitet zu werden – zum Beispiel zu Marmelade, als aromatische Komponente in leckeren Desserts oder aber zum Aromatisieren in alkoholischen Getränken. Besonders gut kommen die säuerlich-süßen Früchte in Kombination mit mürbem Teig und sahnigen Cremes zur Geltung. Was eignet sich da besser als eine Biskuit-Rolle?
Was ist eine Biskuit-Rolle?
Die Biskuit-Rolle beeindruckt vor allem das Auge. Die Basis bildet eine Biskuitplatte, welche traditionell aus Eiern, Mehl und Zucker hergestellt wird. Der Teig kann zudem wahlweise mit Kakaopulver oder Vanille variiert werden und so an den individuellen Geschmack angepasst werden. Bestrichen wird der fluffige, gebackene Teig mit einer cremigen Füllung – hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob eine cremige Sahnefüllung, griechischer Joghurt, Frischkäse oder aber eine vollmundige Mascarpone-Creme – es gibt unzählige Möglichkeiten. Sie schmeckt pur, mit etwas Zitrone aromatisiert oder bestrichen mit Marmelade, Fruchtmus sowie frischen Früchten. Fertig aufgerollt wird die Rolle in Scheiben geschnitten serviert. Damit ist sie nicht nur ein Schmaus für Augen und Geschmacksnerven, sondern zudem sehr wandelbar.
Herkunft
Die ersten Rezepte für eine Biskuit-Rolle finden sich bereits Anfang der 1800er Jahre in Österreich. Dort wurde die Rolle noch als „Biskoten-Rolletten“ oder „Rolat von Bisquiten-Teig“ bezeichnet. Mitte des 19. Jahrhunderts sind dann auch die Franzosen auf den Geschmack der süßen Rolle gekommen. Die „Die Bûche de Noël“ ist die bekannteste Biskuitrolle Frankreichs und wird vor allen Dingen in der Weihnachtszeit serviert. Es handelt sich um eine Sschokoladige Biskuitrolle in der Optik eines Baumstammes.
Der Name Biskuit-Rolle stammt übrigens aus dem Lateinischen. „bis coctus“ heißt „zweimal gebacken“ und bezeichnete zu früheren Zeiten eine Art Schiffszwieback. Später wurde darunter ein haltbarer Teig aus Eischnee, Eigelb, Zucker und Mehl verstanden, zum Beispiel der von Löffelbiskuit.
So gelingt die Biskuit-Rolle
Eines ist die Biskuit-Rolle in jedem Fall: Ein absoluter Augenschmaus. Mit dem Gebäck beeindrucken Sie nicht nur Ihre Gäste, denn die Rolle ist der optische Star auf den Kaffeetischen dieser Welt. Doch wie gelingt die Rolle, ohne zu brechen oder zu reißen?
Zunächst darf der Teig nicht zu lange gebacken werden, um sicherzustellen, dass er nicht zu trocken ist – sonst besteht die Gefahr, dass dieser beim Aufrollen hinterher unschöne Risse aufweist oder gar komplett durchbricht. Ober- und Unterhitze garantieren zudem, dass die Rolle von beiden Seiten gleichmäßig gebacken wird – stellen Sie den Ofen hingegen auf Umluft ein, wird der Teig eventuell ungleich gebacken. Füllen Sie die Rolle nicht zuletzt, wenn sie noch lauwarm ist. Dann lässt sich der Teig am besten rollen.
Gesunde Beeren
Beeren sehen nicht nur ansprechend aus, sie sind zudem wahre Nährstoffbomben und machen uns so wortwörtlich gesund und schön. Der hohe Gehalt an Vitamin C ist allen Beeren gemein – absolute Spitzenreiter sind jedoch die schwarzen Johannisbeeren. Himbeeren punkten hingegen zusätzlich mit Beta-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A, und unterstützen somit Augen und Sehkraft. Auch rote Johannisbeeren, die zudem einen besonders hohen Ballaststoffgehalt, liefern große Mengen an Beta-Carotin. Nicht zuletzt sind Brombeeren das Elixier für langanhaltende Schönheit. Vitamin E versorgt Haut, Haare und Nägel. Der absolute Nährstoffkönig ist jedoch die Heidelbeere. Neben Vitamin C und E enthält die blaue Beere verschiedene Mineralstoffe, reichlich Antioxidantien und Polyphenole – diese schützen die Zellen und stärken das Immunsystem.
Übrigens: Umso dunkler die Beere, desto mehr Pflanzenfarbstoffe (sogenannte Anthocyane) enthält sie. Anthocyane regulieren den Blutdruck, wirken antibakteriell und lindern Entzündungen.
Diese Biskuit-Rolle mit frischen Beeren ist demnach nicht nur unwahrscheinlich vollmundig und lecker, sondern trägt – dank der kleinen Früchtchen – sogar zum allgemeinen Wohlempfinden bei. Demnach: Frohes Schlemmen!
Rezept für eine locker-leichte Biskuit-Rolle mit frischen Beeren
Zutaten
- 3 Eier
- 1 Prise Salz
- 5 Esslöffel Wasser
- 150 Gramm Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 100 Gram Dinkelmehl
- 50 Gramm Speisestärke
- 1 Teelöffel Backpulver
- 2 Becher Schlagsahne
- 1 Packung Sahnesteif
- 3 Blatt Gelatine
- 1 Esslöffel Zucker
- Minze zum Garnieren
- 200 Gramm frische Beeren nach Wahl z.B. Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren
- 20 Gramm Gelierzucker

Zubereitung
- Den Backofen auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Eier mit Salz, ½ Packung Vanillezucker und fünf Esslöffel heißem Wasser mit dem Mixer aufschlagen.
- Den Zucker vorsichtig einrieseln lassen, dabei weiter schlagen, bis die Masse dick und cremig ist.
- In einer separaten Schüssel Mehl, Speisestärke und Backpulver vermischen und nach und nach unter die cremige Masse rühren.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Masse gleichmäßig darauf verstreichen.
- Für etwa 15 bis 20 Minuten backen lassen. Der Biskuit sollte hell ausgebacken sein.
- Den warmen Biskuit dann mit einem zweiten Backpapier belegen und stürzen.
- Die Beeren waschen, verlesen und in ein hohes Gefäß geben.
- Gelierzucker zufügen und alles mit einem Stabmixer etwa 10 Minuten pürieren, bis die Masse zu gelieren beginnt.
- Die Gelatine in Wasser einweichen.
- Währenddessen die Sahne mit der anderen Hälfte des Vanillezuckers und dem Sahnesteif aufschlagen. Die Gelatine auflösen und zügig unter die Sahne rühren, mit dem Zucker abschmecken.
- Das Backpapier vorsichtig von der Biskuitplatte abziehen und das Beerenmus darauf verteilen. Die Sahne darauf verstreichen
- Den belegten Teig mit Hilfe des unteren Backpapiers zu einer festen Rolle aufwickeln und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Auswickeln und frischen Beeren und Minze garnieren.
- Genießen.
Quellen: PubMed