Basketballstar Aus dem Gulag ins All-Star-Game: Wie die russische Haft Brittney Griner verändert hat

  • von Sebastian Moll
Brittney Griner mit Basketball auf der Schulter
Die Siegerpose gilt nur im Sport. Privat ist Griner durch die Haft tief verunsichert und getroffen.
© Rob Schumacher/The Republic / Imago Images
Zehn Monate saß Brittney Griner wegen Drogenbesitz in russischen Gefängnissen ein, der Fall ging um die Welt. Im Buch "Coming Home" erzählt der Basketballstar von der Katastrophe ihres Lebens, öligem Gefängnisfisch – und warum sie heute die Wüste gegen das Trauma braucht.

Wer Brittney Griner in der vergangenen Saison der US Basketball-Liga WNBA erlebt hat, hätte meinen können, die Anführerin der Phoenix Mercury sei nie weg gewesen. Griner lachte und scherzte mit ihren Mannschaftskolleginnen, wie man es von ihr seit Jahren gewohnt ist. "Sie hebt jedes Mal die Stimmung, wenn sie in die Kabine kommt", attestierten ihr die Mitspielerinnen. Beim All-Star-Spiel machte sich Griner mit Grimassen über Ligachefin Cathy Engelbert lustig, auf dem Platz war sie die treibende Kraft ihrer Gruppe.

Darüber, was sie in den zehn Monaten zuvor hatte durchmachen müssen, verlor sie nur wenige Worte. "Ich habe einiges an Härten kennen gelernt", sagte sie lakonisch bei der Pressekonferenz des All-Star-Spiels, und: "Man kämpft sich halt durch." 

Man kämpft sich halt durch?

Umso gewaltiger ist das Entsetzen, seit dann doch Details von Griners Leidensweg an die Öffentlichkeit gedrungen sind.

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