Nach ihrer Freilassung aus der russischen Haft vergangenen Dezember hat Brittney Griner den Weg zurück in den Profi-Sport gefunden. Die Basketballerin absolvierte am Freitag ihre erste Partie für das Team Phoenix Mercury.
Vor dem Anpfiff des Vorbereitungsspiels gab es lauten Applaus für Griner, die vor ihrer Zeit als Spielerin beim Team UMMC Jekaterinburg im Ural schon für die Phoenix Mercury auf dem Feld gestanden hatte. Die Nationalhymne zu hören, sei "ein ganz anderes Gefühl", zitiert AP News Griner. "Es ist, wie wenn man zu den Olympischen Spielen geht, man sitzt da und bekommt Gold um den Hals gehängt, die Flaggen gehen hoch und die Hymne wird gespielt, es ist einfach anders." Laut ihrer Trainerin Vanessa Nygaard waren die Momente, als die Nationalhymne ertönte, für das gesamte Team emotional. "Wir haben uns gegenseitig angeschaut und hatten einfach nur Schüttelfrost", sagte Nygaard.
Gleich in der ersten Minute erzielte die siebenfache All-Star-Spielerin einen Zwei-Punkte-Wurf. Insgesamt kam Griner auf 17 Spielminuten, zehn Punkte und drei Rebounds. Dennoch verlor ihr Team mit 90:71 gegen die Los Angeles Sparks.
"Ich kann den Tag kaum erwarten, an dem es einfach nur noch Basketball ist"
Für die 32-Jährige war es kein gewöhnlicher Spieltag. "Ich wusste nicht, wie es laufen würde, wieder ins Spiel zu kommen", sagte sie danach. "Ich bin dankbar, dass ich hier bin, das ist sicher", wird sie von Medien zitiert. Denn sie habe nicht gedacht, "dass ich so schnell Basketball spielen würde". Es fühle sich gut an, man fühle sich definitiv geschätzt. "Aber ich kann den Tag kaum erwarten, an dem es einfach nur noch Basketball ist."
Schließlich war die Sportlerin Anfang Februar 2022 am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden und später wegen des Besitzes von Cannabisöl zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt wurden. Sie verbrachte fast ein Jahr im Gefängnis und war teilweise auch in Gefangenschaft in einem Straflager. Nach rund zehnmonatiger Haft kam sie im Rahmen eines Gefangenenaustauschs für den russischen Waffenhändler Viktor But frei.
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Team setzt große Hoffnung in Brittney Griner
Nun setzt sich Griner für andere im Ausland inhaftierte US-Amerikaner ein. Ende April gaben die Basketballspielerin und Phoenix Mercury eine Partnerschaft mit "Bring Our Families Home" bekannt. Die Kampagne war im vergangenen Jahr von betroffenen Familienangehörigen gegründet worden. Indes soll Griner in dieser Saison wieder in der Frauen-Basketballliga WNBA antreten. Die Saison beginnt für ihr Team am 19. Mai mit einem Auswärtsspiel gegen die Los Angeles Sparks. Mit ihrer Rückkehr ist die Hoffnung groß, dass die Phoenix Mercury erneut ins Ligafinale einziehen.