Die meisten Menschen heiraten in der Hoffnung, gemeinsam alt zu werden. Ich habe in der Hoffnung geheiratet, dass mein Mann noch ein paar Monate lebt. Jahre, wenn es gut läuft. Tage, wenn nicht. Ich bin 26, er ist 37. Wir dachten, wir hätten ewig Zeit. Dann fing Kai an, sich zu verändern. Es begann harmlos. Ostern im vergangenen Jahr klagte er über Kopfschmerzen und Sehstörungen. Er redete wirres Zeug, wollte nur schlafen. "Geh mal zum Hausarzt und lass dich durchchecken", sagte ich. "Er arbeitet zu viel", dachte ich. Der Hausarzt schickte Kai zum Augenarzt, der Augenarzt leitete ihn weiter an die Uni-Klinik. Dort machten sie sofort eine Computertomographie. Als er die Diagnose bekam, saß er alleine auf dem Flur der Klinik. Ich war bei meiner Familie in Köln. "Da sitzt was in Ihrem Kopf, was da nicht hingehört", sagte der Arzt. "Das sieht aus wie ein Tumor. Könnte bösartig sein."
Unheilbar krank Mein Mann ist 37 und wird bald sterben – Abschied von der Liebe meines Lebens

Miriam und ihr Mann küssen sich
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Miriams Mann hat einen Gehirntumor. Sie weiß, dass er bald sterben wird. Hier möchte sie Abschied nehmen.