Kölner Dom Wahrzeichen und Wallfahrtsort

Der Kölner Dom ist das Wahrzeichen von Köln und gehört zu den wichtigsten gotischen Bauwerken in Deutschland. Seit 1164 befindet Köln sich als Wallfahrtsort sogar auf Augenhöhe mit Rom.

Der Kölner Dom ist zugleich Wallfahrtsort, Wahrzeichen der Stadt und Touristenmagnet. Die Geschichte des 157 Meter hohen Bauwerks reicht in Mittelalter zurück. Die Bauarbeiten begannen 1248. Aber erst 1880 wurde die Kathedrale fertig gestellt, und das hatte auch politische Gründe: "Der Dom war ein Symbol für die deutsche Nation, weil er augenfällig unvollendet war", sagt Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner. In dieser Zeit stand die Vollendung des Doms auch für ein selbstverständliches Miteinander von Christen und Juden, das später brutal zerschlagen wurde: Jüdische Bürger stifteten für die Kathedrale ebenso Fenster wie die katholischen Bürger Kölns. Einige dieser Fenster überstanden den Zweiten Weltkrieg - nachdem die letzten Bomben gefallen waren, stand der Dom inmitten einer Trümmerwüste. Bis heute ist er eine ewige Baustelle, nicht nur wegen der Kriegsschäden, sondern auch weil die Luftverschmutzung dem ursprünglichen Trachyt vom Drachenfels bei Bonn stark zusetzte.

Auf Augenhöhe mit Rom und Compostela

Im Dom liegen die Gebeine der Heiligen Drei Könige. Die Reliquien kamen 1164 nach Köln. Für sie entstand der prächtigste Schrein des Mittelalters, und über seinem Standort wurde dann die Kathedrale errichtet. Köln rückte mit dem Besitz dieses Reliquienschatzes zu einem der großen Wallfahrtszentren gleichberechtigt neben Rom und Santiago de Compostela auf.

Neuerdings rückte eine Gefahr in den Mittelpunkt, die den Dom zwar nicht physisch, nach Meinung der Unesco aber optisch bedroht: Bereits gebaute und geplante Hochhäuser auf der gegenüber liegenden Rheinseite. Seit 1996 zählt der Dom zum Weltkulturerbe - im vergangenen Jahr wurde er wegen der Wolkenkratzer auf die rote Liste der bedrohten Welterbestätten gesetzt, und der Konflikt zwischen der Stadt Köln und der Kulturorganisation der Vereinten Nationen ist noch nicht ausgestanden.

Das Kölner Erzbistum ist mit knapp 2,3 Millionen Katholiken die größte katholische Diözese in Deutschland. Seit 1989 ist Joachim Meisner Erzbischof in Köln. Der streng konservative Kardinal galt als enger Vertrauter des früheren Papstes Johannes Paul II., der ihn nach dem Tod von Kardinal Joseph Höffner von Berlin auf den Bischofstuhl am Rhein versetzte. Bei knapp einer Million Einwohner hat Köln 170 katholische Pfarrkirchen, hinzu kommen 60 evangelische Gotteshäuser.

DPA
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