Der Vorstandsvorsitzende der Schnellrestaurantkette McDonald's ist wegen einer Beziehung mit einer ihm dienstlich unterstellten Person entlassen worden. Mit der Beziehung habe Steve Easterbrook "schlechtes Urteilsvermögen" an den Tag gelegt und gegen Vorschriften der Firma verstoßen, begründete McDonald's am Sonntag die Entscheidung des Aufsichtsrats.
US-Medien zitierten aus einer E-Mail, die Easterbrook am Sonntag an seine Mitarbeiter geschickt hatte. "Das war ein Fehler", schrieb er demnach. "In Anbetracht der Werte des Unternehmens bin ich auch der Meinung des Aufsichtsrats, dass es für mich Zeit ist weiterzuziehen."
Beziehung war beidseitig gewünscht
Die Beziehung, die zur Entlassung führte, wurde laut McDonald's von beiden Seiten gewünscht. Die Unternehmensmitteilung ließ keinen Schluss darauf zu, ob Easterbrook mit einem Mann oder einer Frau liiert war. Im englischen Sprachgebrauch ist das nicht ungewöhnlich. Weitere Angaben zu Easterbrooks Ausscheiden aus dem Unternehmen machte McDonald's nicht. So blieb auch unklar, ob Easterbrook seinen Rücktritt selbst einreichte oder gekündigt wurde.

Das Unternehmen mit weltweit rund 36.000 Schnellrestaurants hatte seine Investoren unter Easterbrooks Führung zuletzt eher enttäuscht. Im dritten Quartal war der Gewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um zwei Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (1,4 Milliarde Euro) gesunken. Der US-Absatz in etablierten Filialen legte mit einem Plus von 4,8 Prozent zwar zu, blieb aber unter den Prognosen der Analysten.
US-Chef von McDonald's tritt Nachfolge an
Nach Angaben des Unternehmens soll Easterbrooks Nachfolge Chris Kempczinski übernehmen, der bislang für das US-Geschäft mit seinen rund 14.000 Filialen zuständig war.
Kempczinski arbeitet seit 2015 für McDonald's, zuvor war er beim Lebensmittelkonzern Kraft Foods tätig. Er verfüge über die "richtige Mischung aus Kompetenz und Erfahrung", um Easterbrooks Aufgaben zu übernehmen, hieß es in der Unternehmenserklärung.