Er wird von zwei stämmigen Justiz-Beamten in den Saal geführt. Sein Blick ist wach, er schaut sich um. Das Gesicht bedeckt Ibrahim A. nicht, die Kameras fangen jede seiner Bewegungen ein.
Zwei junge Menschen sind tot, 17 und 19 Jahre alt, die beiden waren ein Paar, seit wenigen Tagen erst. Andere wurden schwer verletzt, körperlich wie seelisch. Ibrahim A. – nach eigenen Angaben staatenloser Palästinenser – soll am 25. Januar diesen Jahres gewütet haben wie im Rausch.
Die Messerattacke in der Regionalbahn in Schleswig-Holstein sandte Schockwellen durch das ganze Land. Und sie öffnete den Raum für Fragen wie diese: Braucht Deutschland ein Messerverbot in Zügen? Und wie kann es sein, dass ein psychisch auffälliger, drogenabhängiger Mann, der zuvor bereits mehrfach Menschen verletzt hat, nicht auf dem Radar der Behörden ist?