Prozessauftakt Angeklagter zur Messerattacke bei Brokstedt: "Ich möchte nur dazu sagen, dass ich unschuldig bin"

Prozessauftakt Brokstedt: Ibrahim A. wird in Handschellen von Polizisten in den Gerichtssaal geführt
Ibrahim A. ist wegen der tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt Anfang diesen Jahres angeklagt. Am Freitag begann der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht Itzehoe.
© Christian Charisius / Picture Alliance
Er soll zwei Menschen in einer Regionalbahn bei Brokstedt getötet und vier weitere schwer verletzt haben. Am Freitag begann der Prozess gegen Ibrahim A. vor dem Landgericht Itzehoe. Dort beteuert der Angeklagte seine Unschuld – und fällt durch teils wirre Aussagen auf.

Er wird von zwei stämmigen Justiz-Beamten in den Saal geführt. Sein Blick ist wach, er schaut sich um. Das Gesicht bedeckt Ibrahim A. nicht, die Kameras fangen jede seiner Bewegungen ein.

Zwei junge Menschen sind tot, 17 und 19 Jahre alt, die beiden waren ein Paar, seit wenigen Tagen erst. Andere wurden schwer verletzt, körperlich wie seelisch. Ibrahim A. – nach eigenen Angaben staatenloser Palästinenser – soll am 25. Januar diesen Jahres gewütet haben wie im Rausch.

Die Messerattacke in der Regionalbahn in Schleswig-Holstein sandte Schockwellen durch das ganze Land. Und sie öffnete den Raum für Fragen wie diese: Braucht Deutschland ein Messerverbot in Zügen? Und wie kann es sein, dass ein psychisch auffälliger, drogenabhängiger Mann, der zuvor bereits mehrfach Menschen verletzt hat, nicht auf dem Radar der Behörden ist?