Leonard Mack Afroamerikaner 47 Jahre nach falschem Urteil rehabilitiert

Leonard Mack
 Leonard Mack kämpfte jahrzehntelang darum, als unschuldig anerkannt zu werden 
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47 Jahre nach seiner Verurteilung haben neue DNA-Beweise den 72-jährigen Leonard Mack vom Vergewaltigungsvorwurf entlastet. Der Afroamerikaner saß über sieben Jahre unschuldig im Gefängnis. 

47 Jahre nach seiner Verurteilung und nach mehr als sieben Jahren unschuldig im Gefängnis ist ein Afroamerikaner im Bundesstaat New York aufgrund neuer DNA-Beweise rehabilitiert worden. DNA-Beweise, die damals noch nicht verfügbar waren, hätten den heute 72 Jahre alten Leonard Mack "endgültig als Täter ausgeschlossen und einen verurteilten Sexualstraftäter identifiziert, der die Vergewaltigung jetzt gestanden hat", erklärte die Staatsanwaltschaft von Westchester County am Dienstag (Ortszeit).

Leonard Mack: Jahrzehntelanger Kampf für Gerechtigkeit

1975 war eine Jugendliche auf ihrem Heimweg von der Schule vergewaltigt worden. Die Polizei ordnete eine Fahndung nach einem verdächtigen Schwarzen an - und nahm kurze Zeit später den Afroamerikaner Mack in Greenburgh im US-Bundesstaat New York fest. Ein Jahr später wurde er wegen Vergewaltigung und illegalen Waffenbesitzes zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Danach hatte Mack jahrzehntelang darum gekämpft, als unschuldig anerkannt zu werden.

Es sei die "längste ungerechtfertigte Verurteilung in der US-Geschichte, die dem Innocent Project bekannt ist, und die durch DNA-Beweise aufgehoben wurde", erklärte die Staatsanwaltschaft. Das Innocent Project ist eine Organisation, die sich um die Aufklärung von US-Justizirrtümern bemüht. Mack reagierte auf die Freilassung mit den Worten: "Jetzt kann ich endlich sagen, dass ich frei bin." Der wahre Täter kann trotz seines Geständnisses wegen Verjährung nicht mehr für die Vergewaltigung verurteilt werden.

In einem Vorort von Columbus, Ohio, ist am 24. August eine schwangere schwarze Frau von Polizisten in ihrem Auto erschossen worden. Nun wurde das Video aus der Bodycam eines der Polizisten veröffentlicht. Die Familie der getöteten Ta'Kiya Young fordert Aufklärung.
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Afroamerikaner häufiger zu Unrecht verurteilt

Laut Zahlen des Nationalen Registers für Freilassungen wurden seit 1989 mehr als 570 zu Unrecht Verurteilte aufgrund von DNA-Beweisen freigesprochen. 35 von ihnen hatte vor ihrer Entlastung die Todesstrafe gedroht. Experten zufolge haben Afroamerikaner ein größeres Risiko, zu Unrecht verurteilt zu werden, als Weiße.

DPA
jus