In Rastatt ist eine amerikanische Fliegerbombe erfolgreich entschärft worden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst habe den Blindgänger binnen einer Stunde Arbeit ohne jegliche Zwischenfälle unschädlich gemacht, teilte die Stadt am Mittag mit. Die Polizei gebe nun das Sperrgebiet wieder frei. Anwohner könnten zurück in ihre Wohnungen und Häuser. Insgesamt waren rund 3.000 Menschen aus der Gefahrenzone 500 Meter rund um den Fundort evakuiert worden. Der Zugverkehr war eingestellt, der Luftraum ebenfalls gesperrt worden.
Die amerikanische Fliegerbombe war am 14. Oktober auf der Baustelle für ein Schwimmbad entdeckt worden. Experten nahmen den Blindgänger am Samstag nochmal genauer in Augenschein. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst habe mit großer Vorsicht das Erdreich um den Sprengkörper abgetragen, so die Stadt. In rund fünf Metern Tiefe sei die etwa 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe freigelegt worden. "Bei der anschließenden Untersuchung der Kopf- und Heckzünder konnte das Team keine Beschädigungen feststellen." Deshalb war eine Sprengung bereits im Vorfeld ausgeschlossen worden.
Auswirkungen auf die Rheintalbahn
"Ich bin dankbar, dass die Entschärfung so sicher und professionell durchgeführt werden konnte", teilte Oberbürgermeisterin Monika Müller mit. Sie dankte Helfern, Einsatzkräften und Bürgerinnen und Bürgern.
Weltkriegsbomben werden in Baden-Württemberg regelmäßig entdeckt, häufig auf Baustellen. Experten schätzen, dass in deutschen Böden noch Tausende Bomben aus der Kriegszeit liegen – viele davon tief vergraben und potenziell gefährlich.
Die Entschärfung in Rastatt hatte auch Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr: Der Betrieb aller ICEs und mehrerer Regionalzüge auf der wichtigen und viel genutzten Rheintalbahn zwischen den Bahnhöfen Karlsruhe und Baden-Baden wurde in dem Abschnitt zeitweise eingestellt, wie die Deutsche Bahn im Vorfeld mitgeteilt hatte.