Dritter Sieg im dritten Heimspiel: Der SC Freiburg bleibt in der Europa League im eigenen Stadion eine Macht und hat die Teilnahme an der K.o.-Runde bereits sicher. Der Fußball-Bundesligist gewann gegen RB Salzburg mit 1:0 (0:0) und erhöhte dadurch seine Chancen, sogar direkt ins Achtelfinale einzuziehen. Der 17-malige österreichische Meister indes muss selbst das Erreichen der Playoffs womöglich bald abschreiben.
Der zuletzt noch angeschlagene Verteidiger Philipp Lienhart traf vor 31.100 Zuschauern in der 50. Minute für die Freiburger und wurde im Duell mit seinen Landsleuten somit zum Matchwinner. Bei RB hatte Stürmer Petar Ratkov nach einem Ellenbogenschlag im ersten Durchgang Rot gesehen (37.).
"Ich bin wirklich sehr stolz. Es war kein einfaches Spiel", sagte der Freiburger Trainer Julian Schuster bei RTL. "Zum Glück hatten wir in den letzten Wochen schon einige Spiele in Überzahl, so dass wir das üben konnten. Die Mannschaft hat das sehr kontrolliert gemacht."
Erst Rot, dann Riesenchance für RB
In einer mitunter ziemlich zerfahrenen ersten Halbzeit wurden die Freiburger zunächst vor allem durch Distanzschüsse gefährlich. Yuito Suzuki (18.) und der wieder mal auffällige Johan Manzambi (27.) kamen jeweils an der Strafraumgrenze zum Abschluss, zielten aber zu hoch. Nach gut einer halben Stunde köpfte Maximilian Eggestein nach einer Ecke nur haarscharf rechts am Tor vorbei und vergab so die bis dahin beste Chance des SC.
Die Salzburger, die krankheitsbedingt ohne ihren deutschen Chefcoach Thomas Letsch auskommen mussten und von dessen Co-Trainer Kai Hesse betreut wurden, hatten nach einer schwungvollen Anfangsphase etwas nachgelassen. Der Platzverweis gegen Ratkov erschwerte ihre Aufgabe zusätzlich. Der Stürmer hatte gegen Eggestein im Mittelfeld den Ellenbogen ausgefahren und erst Gelb, nach einem Video-Check dann allerdings Rot gesehen.
"Ein bisschen Druck ist drauf", sagte Eggestein über die Schmerzen. "Aber mit dem Sieg lässt sich das verkraften."
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Kurz vor der Pause hätte RB in Unterzahl sogar aber in Führung gehen können. Die Freiburger hatten großes Glück, dass der schnelle Edmund Baidoo den Ball bei einem vielversprechenden Konter letztlich neben das Tor setzte (42.).
Kein Strafstoß - dafür Ecke und Führung
Die zweite Halbzeit begann kurios. Nachdem Manzambi im Strafraum zu Fall gekommen war, hätten die Freiburger gern einen Elfmeter bekommen (48.). Stattdessen gab's Eckball - und der führte zum 1:0. Ein Flachschuss von Niklas Beste flog ins Getümmel, Lienhart hielt den Fuß rein und lenkte den Ball ins Netz. Spätestens jetzt lagen die Gastgeber voll auf K.o.-Runden-Kurs.
Matthias Ginter (58.) und Beste (84.) vergaben weitere gute Gelegenheiten für die Freiburger. Diese hatten die Partie nun zwar weitgehend im Griff, drängten aber nicht zwingend genug auf das zweite Tor. Letztlich brachte der SC, der in der Liga am Sonntag auf Borussia Dortmund trifft, den Vorsprung über die Zeit.