In der Debatte um die Rückführung von Syrern aus Deutschland in ihre Heimat hat der baden-württembergische CDU-Landeschef Manuel Hagel auf die deutsche Nachkriegszeit verwiesen. "Wer soll denn dieses Land Syrien wieder aufbauen, wenn's nicht die eigenen Staatsbürger sind?", fragte er bei einem Gespräch mit CSU-Chef Markus Söder in Nagold im Nordschwarzwald.
"Da sind doch wir in Deutschland das beste Beispiel", sagte der Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl im März. "Als in der dunkelsten Stunde unseres Landes Trümmerfrauen, Zehntausende von Helfern unser Land wiederaufgebaut haben. Da sind wir Deutsche doch ein Vorbild."
Aussagen von Außenminister Johann Wadephul (CDU), der auf die Zerstörungen in Syrien hingewiesen hatte, lösten eine Kontroverse in der Union aus. Dass der Anblick der zerbombten Häuser Wadephul als christlichen Politiker nicht unberührt lasse, ist aus Hagels Sicht nachvollziehbar. Dennoch sei jetzt Zeit für diese Debatte, sagte der baden-württembergische CDU-Landesvorsitzende. Der Christ in ihm wolle helfen, sagte Hagel. "Aber der Konservative in mir, der sieht und weiß, dass die Mittel eben begrenzt sind."