Der mehrtägige Stromausfall im Berliner Südosten Mitte September hat im Landeslabor Berlin-Brandenburg in Adlershof zu einem Schaden von rund 100.000 Euro geführt. Die Summe setzte sich aus den Kosten für die Reparatur von Geräten sowie Wiederbeschaffungen zusammen, wie Direktor Mike Neumann bei einer Pressekonferenz erklärte. Der Notstrombetrieb habe nicht ausgereicht, um alle Geräte am Laufen zu halten. Insgesamt habe man aber noch Glück gehabt, so Neumann. "Größere Schäden konnten abgewendet werden."
Von den im Labor untersuchten und gelagerten Proben konnte seinen Angaben zufolge viele gerettet werden. Einige Hunderte hätten jedoch weggeschmissen werden müssen. Dabei habe es sich allerdings um sogenannte Rückstellproben gehandelt. Das sind Restbestände von Proben, die bereits untersucht wurden, und im Anschluss noch für einige Zeit aufgehoben werden, falls es Rückfragen gibt. Der Verlust sei daher nicht so groß.
50.000 Kunden ohne Strom
Ein extremistischer Brandanschlag auf zwei Strommasten in der Nacht auf den 9. September hatte in Berlin zum längsten Stromausfall der Nachkriegszeit geführt. Rund 50.000 Kunden der landeseigenen Stromnetz GmbH waren von dem Stromausfall betroffen. Die Mitarbeiter des Berliner Standorts des Landeslabors in Adlershof seien nicht mehr arbeitsfähig gewesen, sagte Neumann.
Nach Einschätzung der Ermittler geht der Brandanschlag auf das Konto linksextremer Täter. Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben werde als authentisch eingeschätzt, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) damals. Die Ermittlungen dauern an, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Zum Schutz der Ermittlungen könnten keine weiteren Auskünfte erteilt werden.