Mercedes-Benz hat mit Blick auf die Sprinter-Produktion in Brandenburg nach eigenen Angaben "derzeit keine Pläne, das Werk Ludwigsfelde zu schließen". "Das Mercedes-Benz-Werk Ludwigsfelde fertigt aktuell die offenen Baumuster des Sprinter und ESprinter – so lange, wie die Nachfrage unserer Kundinnen und Kunden hiernach besteht", teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) sieht Zukunftschancen für den Standort. "Wir gehen davon aus, dass es eine Perspektive für diesen Standort auch gibt", sagte Keller. "Wir stellen fest, dass die Verbrenner auch im Sprinter-Bereich noch länger gefragt sind und sind dort in guten Gesprächen." Das könne vielleicht dazu führen, dass die Beschäftigungsgarantie verlängert werde, möglicherweise um einige Jahre. Keller war nach eigenen Angaben kürzlich mit der Unternehmensspitze im Gespräch.
In der vergangenen Woche hatte Mercedes-Benz mitgeteilt, inzwischen sei in Ludwigsfelde eine sogenannte Anlauf-Fabrik für die Elektro-Plattform Van Electric Architecture etabliert worden. Weitere Optionen würden in Abstimmung mit Sozialpartnern geprüft.
Aktionstag für die Zukunft des Werks
Die IG Metall lädt für kommenden Samstag (13. September) zu einem Aktionstag für den Erhalt des Werks. 1.800 Beschäftigte und ihre Familien sorgten sich um ihre Existenz, teilte die Gewerkschaft mit. Am Werk hingen auch die Arbeitsplätze Hunderter Beschäftigter in Zulieferbetrieben, Logistik und der Dienstleistung rund um den Standort. Die IG Metall setzt sich nach eigenen Angaben für eine verlässliche Zukunftsperspektive für den Industriestandort Ludwigsfelde und seine Beschäftigten ein.
Der Autobauer hatte im Mai 2023 angekündigt, dass er beim Geschäft mit Transportern seine Kosten deutlich reduzieren will, um die Wettbewerbsfähigkeit im Hinblick auf Kosten zu steigern und bei Elektromobilität führend zu sein.