Der Umweltverband WWF sieht bei der Umsetzung der Energiewende in einem Vergleich der Bundesländer Schleswig-Holstein auf dem zweiten Platz. In der Rangliste liegt Brandenburg vorn - Mecklenburg-Vorpommern belegt dort den dritten Platz. Hamburg bildet das Schlusslicht in der Rangliste. Der Verband untersuchte für ein Länder-Ranking die Bereiche erneuerbare Energien, Verkehr und Mobilität, Flächenverbrauch und Naturschutz sowie Gebäude und Wärme. Dabei gebe es zum Teil große Unterschiede zwischen den Ländern.
Ranking: Radwege in Schleswig-Holstein gut ausgebaut
"Schleswig-Holstein steht in unserem Ranking wie kaum ein anderes Bundesland für eine fortschreitende Energiewende", betonte der Umweltverband in seiner Analyse. Es erzeuge mehr erneuerbaren Strom als es selbst verbraucht und könne diesen exportieren, wenn Wind und Sonne günstig stehen. Auch die E-Ladeinfrastruktur sei demnach solide und das Radwegenetz gut ausgebaut - das fördere nachhaltige Mobilität.
Schwächen zeigen sich laut Ranking bei der ökologischen Landwirtschaft - hier liegt das Land laut WWF auf den hinteren Rängen. Auch im Wärmebereich schneidet das Bundesland in allen Vergleichskriterien eher mittelmäßig ab.
Dennoch: "Schleswig-Holstein demonstriert, dass auch in eher ländlich geprägten Regionen moderne, klimafreundliche Infrastrukturen auf- und ausgebaut werden können", schreibt der WWF.
WWF fordert Verlässlichkeit
WWF-Klimachefin Viviane Raddatz sagte, die Bundesregierung müsse beim Ausbau der erneuerbaren Energien für Verlässlichkeit sorgen. Mit Spannung werden Ergebnisse eines Monitorings im Auftrag des Ministeriums zur Energiewende erwartet. Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche (CDU) hatte vor diesem "Realitätscheck" bereits einen Kurswechsel angekündigt. Die Kosten bei der Energiewende müssten herunter. Umweltverbände warnen davor, dass Reiche den Ausbau der erneuerbaren Energien bremsen könnte.