Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) hat Menschen, denen in staatlichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zwischen 1949 und 1975 in Schleswig-Holstein Leid und Unrecht widerfahren ist, um Entschuldigung gebeten. "Im Namen des Landes Schleswig-Holstein möchte ich ausdrücklich um Entschuldigung bitten. Wir wissen: Kein Wort und keine Geste kann ungeschehen machen, was geschehen ist", sagte die Ministerin bei einer Veranstaltung zum Thema in Kiel.
Aus den tiefen Wunden, die vielen Kindern und Jugendlichen damals zugefügt wurden, erwachse eine Verantwortung. "Diese Verantwortung übernehmen wir als Land – für das, was Sie erlitten haben, und für das, was damals von Bund, Ländern und Kirchen versäumt wurde." Diese Entschuldigung sei aber kein formaler Akt, sagte Touré. Sie sei Ausdruck von aufrichtigem Bedauern und zugleich ein Versprechen. "Dass wir aus dem, was war, lernen und dafür Sorge tragen, dass sich ein solches Unrecht nie mehr wiederholen wird."