Mordprozess Ließ er seine Frau verbrennen? - 50-Jähriger vor Gericht

Zum Prozessauftakt verdeckte der Angeklagte sein Gesicht mit einem Ordner. Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Zum Prozessauftakt verdeckte der Angeklagte sein Gesicht mit einem Ordner. Foto
© Moritz Frankenberg/dpa
Der älteste Sohn versuchte noch, seine Mutter zu retten: Die Körperoberfläche der Frau war aber nahezu komplett verbrannt. Was kann der Prozess gegen den Ehemann aufklären?

Weil er sich betrogen fühlte, soll ein Mann seine schlafende Ehefrau mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet haben. Vor dem Landgericht Braunschweig wird einem 50-Jährigen aus Goslar ein grausamer Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen vorgeworfen. Bei der Tat sei dem Angeklagten bewusst gewesen, dass das Opfer leiden würde, sagte der Staatsanwalt zum Prozessauftakt.

Der Mann aus Syrien soll im Mai dieses Jahres seine schlafende Frau mit einem mutmaßlichen Gemisch aus Benzin und flüssigem Grillanzünder übergossen und angezündet haben. Die 40-jährige Frau habe sofort in Flammen gestanden und sei durch das Schlafzimmerfenster etwa vier Meter tief auf eine Rasenfläche gestürzt. 

Unklar ist nach den Angaben der Strafverfolger, ob sie vom Angeklagten gestoßen wurde oder sich durch den Sprung retten wollte. Der älteste Sohn sei seiner Mutter zu Hilfe geeilt und habe die Flammen erstickt. Die Frau, ebenfalls Syrerin, wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sie an ihren schweren Brandverletzungen starb. Eine Verlegung in eine Spezialklinik sei wegen der schweren Verletzungen nicht möglich gewesen. Der Mann war noch vor Ort festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. 

Am ersten Verhandlungstag blieb offen, ob sich der Angeklagte in der Verhandlung zu den Vorwürfen äußert wird. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Prozess soll am Freitag (7. November) fortgesetzt werden, ein Urteil könnte es nach bisheriger Planung im Dezember geben.

dpa