Dicke Luft Wüst drängt auf Ende im Bas-Arbeitgeber-Zwist

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) fühlte sich beim Arbeitgebertag brüskiert und keilte zurück. Wie kann der Zoff beendet
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) fühlte sich beim Arbeitgebertag brüskiert und keilte zurück. Wie kann der Zoff beendet werden? (Archivbild) Foto
© Harald Tittel/dpa
Gelächter, Beleidigungen, Provokationen: Zwischen Arbeitsministerin Bas und den Arbeitgebern brodelt es. Was Hendrik Wüst jetzt von beiden Seiten verlangt – und warum er ein dickes Fell empfiehlt.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hat an Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) und den Arbeitgeberverband appelliert, ihre Unstimmigkeiten auszuräumen. "Die haben ihre Telefonnummer, die sollen anrufen und Bier zusammen trinken gehen - und dann muss gut sein", sagte der CDU-Politiker im Podcast von Table.Briefings. "Wir haben alle eine Verantwortung, die über unsere eigenen Befindlichkeiten hinausgeht."

SPD-Chefin Bas hatte am vergangenen Wochenende beim Juso-Bundeskongress von einem Auftritt auf dem Arbeitgebertag berichtet und gesagt, dort sei ihr "besonders deutlich geworden (...), gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen". Ihre Aussagen hatten zu Unmut bei Wirtschaftsverbänden sowie in der Union geführt. Zuvor war Bas beim Arbeitgebertag für Äußerungen zum umstrittenen Rentenpaket ausgelacht worden.

Wüst: Beide Seiten brauchen "dickes Fell"

"Dass eine Bundesministerin beim Arbeitgeberverband ausgelacht wird, habe ich jetzt so auch noch nicht gesehen, ist vielleicht auch nicht nötig gewesen", sagte Wüst. "Aber da muss man dann auch als Berufspolitiker ein Stück weit drüber stehen. Wir brauchen alle ein dickes Fell, gerade in diesen Zeiten." Also müssten beide Seiten wieder zusammenkommen.

Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes sei wieder da und müsse weg. "Wir haben es in Deutschland immer geschafft, in solchen Situationen nach vorne zu kommen, wenn wir die Tarifpartner und die Politik eng zusammen hatten", betonte der CDU-Politiker. 

"Deswegen wäre das gut, wenn eine Arbeitsministerin gerade in einer solchen Situation gesprächsfähig ist zu beiden Seiten und nicht nur zu einer." Das sei jedoch ausgeschlossen, wenn eine Arbeitsministerin die Arbeitgeberseite zu Gegnern erkläre. "Ich glaube, das soll - das müsste man schnell ausräumen", mahnte Wüst.

dpa