Eine der meistbefahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen wird für zehn Tage gesperrt: Die A3 rund um Duisburg ist von Freitagabend (21.00 Uhr) an dicht. Autofahrer zwischen Düsseldorf und Oberhausen müssen bis zum 17. November Umwege fahren und mit längeren Staus rechnen. Dabei ist der November ohnehin schon der Monat mit den meisten Staus.
An der Großbaustelle im Autobahnkreuz Kaiserberg in Duisburg werden in den kommenden Tagen Brücken abgerissen. Aus Sicherheitsgründen müsse der Verkehr in dem Bereich komplett gestoppt werden, teilte die Autobahn-Gesellschaft des Bundes mit.
Die Sperrung betrifft das knapp 18 Kilometer lange Teilstück der A3 vom Kreuz Breitscheid bei Düsseldorf bis zum Kreuz Oberhausen-West. Der Verkehr soll weiträumig umgeleitet werden. Dafür sind an den betroffenen Autobahnen sogenannte dynamische Wegweiser aufgestellt, die Auto- und Lastwagenfahrer je nach Verkehrssituation auf die aktuell beste Umfahrungsstrecke schicken.
"Die Autobahn GmbH bittet alle Verkehrsteilnehmenden um Verständnis und empfiehlt, die beschilderten Umleitungen zu nutzen sowie mehr Fahrzeit einzuplanen", teilte die Gesellschaft mit.
Parallel Bauarbeiten auch auf der A40
Hinzu kommt, dass an diesem Wochenende von Samstag (8.11., 9.00 Uhr) bis Montag (10.11., 5.00 Uhr) auch die A40 von Duisburg in Richtung Essen für Bauarbeiten gesperrt wird. "Uns ist bewusst, dass die Gleichzeitigkeit mehrerer Baumaßnahmen für Verkehrsteilnehmende mit Einschränkungen verbunden ist", sagte Mario Korte, Leiter der Außenstelle Essen der Autobahn GmbH.
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Wegen des Sanierungsstaus bei den Straßen sei es aber nicht mehr möglich, immer nur ein Projekt nach dem anderen anzugehen. "Der Zustand der Verkehrsinfrastruktur erfordert zunehmend, dass an mehreren Stellen gleichzeitig gearbeitet wird. Ein reines Nacheinander-Abarbeiten wäre angesichts des hohen Sanierungsbedarfs und der starken Verkehrsbelastung nicht mehr vertretbar", sagte Korte.
Der ADAC rechnet durch die Sperrungen im westlichen Ruhrgebiet mit massiven Behinderungen. "Wir empfehlen Pendlern, wo es möglich ist, im Homeoffice zu arbeiten oder flexible Arbeitszeitregelungen zu nutzen und vor dem Start die Verkehrslage auf den Ausweichrouten zu checken", sagte ein Sprecher.
Auch, wer auf der A3 weiter Richtung Köln fährt, steht regelmäßig im Stau. Dort behindern ebenfalls zahlreiche Baustellen den Verkehr - außerdem ist die parallel verlaufende Autobahn 59 zwischen Düsseldorf und Leverkusen gesperrt.
Ohnehin viel Stau im November
Der November ist zusammen mit dem Oktober ohnehin traditionell der staureichste Monat in Nordrhein-Westfalen. Das liegt laut ADAC unter anderem daran, dass viele Pendler in der nassen Jahreszeit wieder auf das Auto umsteigen und kaum jemand im Urlaub ist.
Die Sanierung der Autobahnen im Kreuz Kaiserberg ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Ruhrgebiet. Zuletzt waren dort täglich 130.000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs. Bis 2030 rechnet die Autobahn-Gesellschaft mit 145.000 Fahrzeugen pro Tag.
Das Kreuz, an dem sich die A3 und die A40 treffen, wurde in den 1960er Jahren gebaut und ist entsprechend in die Jahre gekommen. Brücken, Rampen und die Fahrbahn müssten erneuert werden. Die Arbeiten haben 2022 begonnen, sollen acht Jahre dauern und nach früheren Angaben rund 365 Millionen Euro kosten. Die Sanierung ist deshalb besonders kompliziert, weil im Bereich des Autobahnkreuzes auch acht Bahngleise, ein für die Schifffahrt wichtiger Nebenkanal der Ruhr und mehrere kleinere Straßen verlaufen.