Für die Sanierung der Görlitzer Stadthalle muss ein Großteil der Orgel von Orgelbaumeister Wilhelm Sauer (1831-1916) ausgebaut werden. Ende Oktober habe man dazu ein Gerüst errichtet, nun sei eine Orgelwerkstatt mit der Demontage beschäftigt, teilte die Stadtverwaltung Görlitz mit. Die Orgelwerkstatt reinige und lagere die ausgebauten Teile und beseitige bei Bedarf Schäden. Ausbau, Reinigung, Lagerung und Wiedereinbau des Instruments kosten rund 380.000 Euro.
Verbleibende Teile der Orgel bekomme eine Schutzhülle
Im Zuge der Sanierung wird auch das Orgeldach erneuert. "Die aktuelle Holzbalken-Konstruktion wird durch ein neues Orgeldach, eine Konstruktion aus Stahlbeton, ersetzt", hieß es. Die Kosten für das Orgeldach belaufen sich auf rund 350.000 Euro. Einige Teile der Sauer-Orgel - darunter die Blasebälge, Leitungen und der Spieltisch - werden nicht ausgebaut. Sie seien zu empfindlich und sollen vor möglichen Schäden bewahrt werden. Deshalb bekommen sie eine Einhausung als Schutzhülle.
Jugendstil-Bau erhält einen modernen Anbau
Der 1910 eröffnete Jugendstil-Bau soll nicht nur instand gesetzt werden, sondern auch einen modernen Anbau erhalten. Auf diese Weise er später als Konzerthaus und modernes Kongresszentrum mit 1.400 Plätzen gleichermaßen dienen. Mehr als 20 Jahre stand das denkmalgeschützte Gebäude leer. Nach Angaben der Stadt werden mehr als 50 Millionen Euro investiert. Der Bund und der Freistaat Sachsen fördern das Projekt zu gleichen Teilen mit insgesamt rund 44 Millionen Euro.
Arbeiten sollen 2029 vollendet sein
Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr und sollen 2029 abgeschlossen sein. Das modernisierte Haus soll für Kongresse, Tagungen, Konzerte und andere Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen. Im großen Saal werde es rund 1.400 Plätze geben, hieß es. Der Ausbau der Orgel war ursprünglich schon im Mai und Juni geplant, verzögerte sich aber wegen eines Nachprüfungsverfahrens bei der Vergabekammer.