Bundespolizisten haben am Morgen in Wuppertal einen mutmaßlichen Schleuser-Organisator verhaftet. Der 40 Jahre alte Aserbaidschaner wird verdächtigt, im vergangenen Jahr zusammen mit einer Mittäterin in Wohnmobilen 87 Menschen nach Deutschland und Italien eingeschleust zu haben. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden unter anderem mehrere Handys sichergestellt.
Die Migranten seien vielfach Syrer gewesen, sagte ein Sprecher der zuständigen Bundespolizei in Ebersbach in Sachsen. Pro Fahrt seien bis zu 23 Menschen ohne Toilette im Fahrzeuginneren zusammengepfercht worden, darunter auch Frauen und Kinder. Die Verhältnisse seien als lebensbedrohlich einzuschätzen, sagte der Sprecher.
Die Migranten seien den Angaben zufolge aus Kroatien eingeschleust worden. Der in Wuppertal verhaftete Organisator soll die Wohnmobile angemietet und Fahrer angeworben haben. Diese Mittäter seien zum Teil bereits ermittelt worden, doch gingen die Ermittlungen noch weiter, sagte der Sprecher. Zwei der Fahrten seien über die deutsch-tschechische Grenze in Sachsen unternommen worden, die Migranten seien dann im Raum Polen abgesetzt worden.