Wie alle EU-Länder muss Deutschland alle zehn Jahre seine Bevölkerung neu durchzählen. Eigentlich sollte das vergangenes Jahr erfolgen, wegen der Corona-Pandemie wurde die Erhebung auf dieses Jahr geschoben. Stichtag für den Zensus 2022 ist Sonntag, der 15. Mai 2022. Die Daten werden aus Verwaltungsregistern gezogen und durch stichprobenartig vorgenommene Befragungen ergänzt. Rund um den Zensus kursieren allerlei Gerüchte und Fake News, wie die für die Zählung verantwortlichen statistischen Ämter von Bund und Ländern berichten.
Gerüchte und Fake News zum Zensus
Unten finden Sie eine Übersicht über kursierende Falschinformationen und Gerüchte. Zur Sicherheit noch einmal der (eigentlich redundante) Hinweis: Sie sind alle falsch.
- Gerüchteweise sollen die Interviewer der Ämter an der Haustür nach Passwörtern, E-Mail-Adressen, Kreditkartennummern, PIN-Codes, geplanten Urlaubszeiträumen, Bankdaten oder anderen persönlichen sensiblen Daten fragen. Darüber hinaus mitunter auch nach Geld oder Geschenken.
- Es werden angeblich Fragen zum Einkommen gestellt.
- Der Zensus soll dazu dienen, durch Fragen zum persönlichen Impfstatus den Impfstand der Bevölkerung zu erfassen.
- Die erhobenen Daten sollen Gerüchten zufolge Grundlage für ein „EU-Vermögensregister“ sein. Dieses wiederum sei Basis für geplante Enteignungen zur Finanzierung der infolge der Corona-Pandemie entstandenen Staatsausgaben.
- Angeblich soll der Wohnungsleerstand erfasst werden, um dann Flüchtlinge in den Objekten unterzubringen.
- Daten zum Immobilienbesitz würden an das Finanzamt übergeben, um Steuerhinterziehungen auf die Spur zu kommen.
- Wer Wohnungen oder Häuser besitzt oder vermietet, soll angeblich auf Grundlagen der Angaben zur Heizungsart zu energetischen Sanierung- und Modernisierungsmaßnahmen verpflichtet werden.
Was wirklich beim Zensus 2022 erhoben wird und warum
Erhoben werden aktuelle Bevölkerungszahlen demografische Daten also Alter, Geschlecht oder zum Beispiel Staatsbürgerschaft und Einkommensstatus und Bildungsstand der Einwohnerinnen und Einwohner. Außerdem werden Daten zur Wohn- und Wohnungssituation wie durchschnittliche Wohnraumgröße, Leerstand oder Eigentümerquote erhoben. Sie sollen künftig als Basis für politische Entscheidungen dienen.
Die im Ergebnis veröffentlichten Daten dürfen Menschen nicht identifizierbar machen. Gleichwohl ist das Ziel, dass aus den gesamten Daten so viele strukturelle Rückschlüsse wie möglich gezogen werden können. Die personenbezogenen Daten dürfen nicht an andere Behörden weitergeleitet werden. Persönliche Daten dienen organisatorischen Zwecken, etwa um Doppelungen zu vermeiden. Informationen wie Name und Adresse werden den Statistikämtern zufolge zudem frühestmöglich gelöscht, also nicht dauerhaft gespeichert. Lesen Sie dazu auch: Zensus 2022: Warum es eine Auskunftspflicht gibt, was (nicht) abgefragt werden darf.
Quellen und weiterführende Informationen: Zensus2022.de
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