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Corona und unsere Krankenhäuser Corona-Tagebuch einer Klinikleiterin: "Mitten in der Pandemie werden Krankenhäuser geschlossen"

Klinik-Leiterin Raab in einer Teambesprechung
Klinik-Leiterin Raab in einer Teambesprechung
© Sandra Schildwächter
In der Kreisklinik in hessischen Groß-Gerau starben in manchen Monaten Anfang des Jahres so viele Menschen wie sonst im ganzen Jahr. Über den täglichen Kampf gegen den Virus und wie man ihn bewältigt, hat Erika Raab, Geschäftsführerin der Klinik, für den stern ein Tagebuch geschrieben. Nun folgt Teil 2.  

25. Januar bis 31. Januar 2021

Erschöpfung

Seit Weihnachten steigen die Fallzahlen. Die Krankheit verläuft bei den Patienten schwerer, viele sterben. Jeden Tag das gleiche Ritual im Pandemie-Stab: Wie ist die Klinik ausgelastet, wie viele Positiv-Fälle auf der Normalstation, wie viele Verdachtsfälle, wie viele belegte Intensivbetten, wie hoch die Sterbequote, wie lang die Warteliste der Chirurgie, wieviel Personal auf den Stationen, wie gut der Materialvorrat und, und …  Das Leben im Ausnahmezustand stumpft ab.
Immer häufiger finde ich in der Postmappe Anträge von Mitarbeitern auf Sonderurlaub. Wiederkehrender Grund: Tod naher Angehöriger. Corona geht an die Substanz.

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