
"Sag, wenn ich dir was helfen kann!"
Was Betroffene denken: "Wenn ich wüsste, was mir helfen würde ... vermutlich gar nichts. Und das Letzte, was ich gerade möchte, ist jemandem zur Last fallen. Ich werde mich vermutlich niemals bei dir melden und um etwas bitten."
Was Dr. Jähne, Psychiater, dazu sagt: "Depressiven fällt es oft schwer, auszudrücken, was sie wirklich brauchen. Ich finde diesen Satz in dem Punkt positiv, dass jemand seine Hilfe anbietet – nur: der Fragende muss sich gewahr sein, dass der Betroffene sich vielleicht nicht ausdrücken kann und das dann eher vom Gegenüber kommen muss. 'Komm, wir versuchen jetzt mal das', 'Ich begleite dich zum Arzt, ich mache auch mit dir zusammen den Termin aus." Also schon ein Lösungsvorschlag.
Es kann aber auch sein, dass hinter dem Satz quasi eine Erwartung steckt: 'Ich muss nur irgendwo den Knoten lösen und dann geht's dir wieder gut.' Das ist das, was die depressiven Menschen oft selber suchen – und nicht finden. Und das enttäuscht natürlich sie selber und auch das Gegenüber. Wenn es so einen 'Knoten' gäbe, wäre ich arbeitslos – und froh darüber."
Was Dr. Jähne, Psychiater, dazu sagt: "Depressiven fällt es oft schwer, auszudrücken, was sie wirklich brauchen. Ich finde diesen Satz in dem Punkt positiv, dass jemand seine Hilfe anbietet – nur: der Fragende muss sich gewahr sein, dass der Betroffene sich vielleicht nicht ausdrücken kann und das dann eher vom Gegenüber kommen muss. 'Komm, wir versuchen jetzt mal das', 'Ich begleite dich zum Arzt, ich mache auch mit dir zusammen den Termin aus." Also schon ein Lösungsvorschlag.
Es kann aber auch sein, dass hinter dem Satz quasi eine Erwartung steckt: 'Ich muss nur irgendwo den Knoten lösen und dann geht's dir wieder gut.' Das ist das, was die depressiven Menschen oft selber suchen – und nicht finden. Und das enttäuscht natürlich sie selber und auch das Gegenüber. Wenn es so einen 'Knoten' gäbe, wäre ich arbeitslos – und froh darüber."
© andresr / Getty Images