Stiftung Warentest testet Forellenfilets Gammelfisch statt Gaumenschmaus

Geräucherte Forellenfilets gelten als Delikatesse. Doch wie gut ist die Qualität des Angebots? Das wollten die Experten der Stiftung Warentest wissen - und verdarben sich dabei den Appetit.

Da muss so mancher das Weihnachtsmenü möglicherweise noch kurzfristig umplanen. Die Stiftung Warentest hat Forellenfilets getestet, und das Ergebnis ist leider alles andere als erfreulich: Bei 20 Produkten wurden nur in sieben Fällen die Note "gut" vergeben. Ein Produkt fiel sogar mit "mangelhaft" durch. Der Versager: Das "Forellenfilet Alpenland Forelle" der Gräflich Castell'sche Delikatessen. Die gräflichen Filets waren am angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum bereits verdorben. Sie rochen faulig und die Oberfläche war schmierig.

Getestet wurden insgesamt 19 abgepackte Forellenfilets und ein lose gehandeltes Produkt zu Preisen von 1,19 bis 4,30 Euro pro 100 Gramm. Testsieger wurden die offen an der Frischetheke gekauften Forellenfilets "Karstadt Feinkost Perfetto" (2,99 Euro). Sie erhielten das Gesamturteil "gut".

Jedes zweite Filet hatte Mängel

Unter den abgepackten Produkten erhielten immerhin sechs die Note "gut", vier davon stammen vom Discounter. Die "Vejle Forellen Filets mit Wacholder geräuchert" von Lidl schnitten unter den verpackten Forellen am besten ab. Ebenfalls mit "gut" wurden die "Almare Seafood Regenbogen Forellenfilets" von Aldi-Süd sowie die "Rookhus Regenbogen Forellen Filets natur" von Aldi-Nord bewertet. Mit 1,49 Euro für 100 Gramm gehörten sie zu den Billigsten im Test. Das "Delikatess-Forellen-Filet" von Bio-Verde konnte dagegen nicht überzeugen. Es schmeckte fischig und bitter und erhielt daher nur ein "ausreichend".

Abwertungen gab es nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen des Aussehens. Der Stiftung Warentest zufolge gab es bei jedem zweiten Produkt Mängel. Es wurden dunkle Hämatome gefunden, das Filet hatte grobe Gräten oder fiel auf dem Teller auseinander. Kein festlicher Anblick, meinten die Tester.

Fischfilets nicht auf Vorrat kaufen

Grundsätzlich, so raten die Experten, sollte man die Filets nicht auf Vorrat kaufen. Besser sei es, sie schnell nach dem Kauf zu verzehren. Doch sollten die Forellen beriets fischig riechen oder von einem Schmierfilm bedeckt sein, dann sollte man tunlichst die Finger davon lassen.

Den vollständigen Test finden Sie gegen Gebühr unter www.test.de/forellen.

Gernot Kramper

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